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keine Gefahrenprämie und keinen Kapitalzins. Insofern er diese Vergütun-

gen tatsächlich erhält, bezieht er sie nicht in seiner Eigenschaft als Unter-

nehmer, sondern als Erfinder oder Arbeiter oder Kapitalbesitzer oder Selbst-

versicherer. Er bezieht ebensowenig die Steuer, mit der zum Teil, wie oben

berührt, Vorsorge für die zuwachsende Bevölkerung verbunden ist. Er be-

zieht nur bedingt die der Weiterentwicklung gewidmeten Kapitalien.

Daß das aus Händler- und Organisatorenvergütung stammende

Unternehmereinkommen grundsätzlich h ö h e r i s t a l s d e r

L o h n f ü r a u s f ü h r e n d e A r b e i t , f o l g t a u s d e m V o r -

r a n g e d e r o r g a n i s a t o r i s c h e n w i e d e r h ä n d l e r i -

s c h e n V e r r i c h t u n g .

Beruht der Unternehmergewinn auch nicht grundsätzlich auf

Ausbeutung, so sollen damit doch nicht die schweren Schäden ge-

leugnet werden, die mit der freien, individualistischen Ausübung

der Unternehmerverrichtungen verbunden sind. Durch eine genos-

senschaftlich-zünftige, eine ständische Organisation der Wirtschaft

würden die Händleraufgaben vereinfacht und der Händlergewinn

wesentlich herabgesetzt. Auch die Aufgaben der Fortentwicklung

der Betriebe unterlägen dann zum Teil öffentlicher Überprüfung.

Kartellorganisationen, Konzerne, Genossenschaften und Ver-

bände ähnlicher Art, die als Unternehmungen auftreten, beziehen

Einkommensteile von grundsätzlich gleicher Art wie die Unter-

nehmung. Die Aufrechnungselemente sind hier wie dort dieselben.

V.

Fruchtbarkeit und Verteilung

A. V o r r ä n g e , Z u l e i t u n g , A u s w i r k u n g

Die Grundzüge der Erfolgslehre oder Fruchtbarkeitslehre, im

weiteren Sinne auch Ertragslehre genannt, haben wir an anderer

Stelle entwickelt

1

. Hier handelt es sich darum, den / Zusammenhang

von Leistungserfolg der Wirtschaft mit der Verteilung ins Licht zu

stellen.

Bezüglich der Fruchtbarkeit soll hier

1. an die Verhältnismäßigkeit und Gegenseitigkeit aller Frucht-

barkeit erinnert werden;

1

Vgl.: Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4.Aufl., Jena 1929, S. 215 ff.;

Die Haupttheorien der Volkswirtschaftslehre, 23. Aufl., Leipzig 1933, S. 177 ff.

[25. Aufl., Heidelberg 1949, S. 192 ff.].