Table of Contents Table of Contents
Previous Page  2879 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 2879 / 9133 Next Page
Page Background

L 343/ 344/ 345]

3°9

l a g e n d e s v e r s c h i e d e n e n W o h l s t a n d e s d e r V o l k s -

w i r t s c h a f t e n b i l d e n ; und ebenso der verschiedenen, unaus-

gleichbaren Preisebenen derselben. England hat größeren Anteil

am Gesamtertrage der Weltwirtschaft als Deutschland und Öster-

reich. Dieser größere Anteil ist die Grundlage für den hohen Wohl-

stand aller Einzelwirtschafter, / insbesondere für den höheren Lohn

des englischen Arbeiters im Vergleiche mit dem deutschen. — Sinn-

gemäß gilt: I n n e r h a l b d e r V o l k s w i r t s c h a f t b e z i e -

h e n d i e U n t e r g a n z h e i t e n v e r s c h i e d e n e A n t e i l e .

Dies setzt sich fort bis zu den Betriebsgliedern.

Im übrigen gelten hier jene Grundsätze, auf die wir schon früher stießen,

nämlich:

1.

die Wiederherstellungserfordernisse oder der Ersatz bei verbrauch-

lichen Gütern, die aber bei Beharrung, Fortschreitung und Rückbildung der

Wirtschaft verschieden sind; und

2. die Aufteilung von Ü b e r s c h ü s s e n darüber hinaus (oder von

Fehlbeträgen darunter). Dabei sind

3. die unverbrauchlichen Leistungen verhältnismäßig frei in der Behand-

lung. Sie können ersetzt werden, müssen es aber nicht.

4. Endlich ist die U m g l i e d e r u n g nicht zu vergessen, welche den

fortzubildenden Stufen und Gliedern größere, den rückzubildenden kleinere

Anteile zuleitet.

B. Die u n g l e i c h e A n t e i l n a h m e a m E r t r a g e : V o r -

z u g s a n t e i l e a u s u r s p r ü n g l i c h e n u n d a u s a b g e l e i -

t e t e n V o r r ä n g e n o d e r R e n t e n

Die ungleiche Stellung der Volkswirtschaften in der Weltwirt-

schaft und aller Glieder in ihren Ganzheiten überhaupt, die trotz

der Gleichwichtigkeit die Wirklichkeit der Geschichte beherrscht,

führt uns zu der letzten Frage, zu den Vorzugsanteilen am Ertrage,

den Vorzugsgewinnen oder sogenannten Renten.

Die herkömmliche Lehre faßt alle Vorzugsvergütungen als

„Differentialrenten“ und diese wieder als Ausbeutung der Käufer,

als Aneignung von Einkommensteilen derjenigen, die die Renten

zahlen müssen, also zuletzt der Käufer

1

. Für eine /bloße „Differen-

1

Allerdings stehen daneben die sogenannten „Konsumentenrenten'',

welche nach der Grenznutzenlehre jene Käufer genießen sollen, die trotz

hoher Wertschätzung für das Gut den Preis der niederen Wertschätzung des

Grenzkäufers bezahlen. — Vgl. zur Geschichte: Theo Surányi-Unger: Die

Entwicklung der theoretischen Volkswirtschaftslehre im ersten Viertel des

20. Jahrhunderts, Jena 1927.