Table of Contents Table of Contents
Previous Page  289 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 289 / 9133 Next Page
Page Background

288

den gleichen Wertfunktionen für den Arbeiter. Jedoch sind viele

Einschränkungen zu machen, sowohl hinsichtlich des Angebots wie der

Nachfrage. Das ganze Gebiet ist ein viel zu wenig einheitliches, die freie

Konkurrenz viel zu sehr beschränkt. Die einzelnen Gruppen von Arbeitern

jeder Art sind wie Inseln voneinander getrennt, es gibt kaum einen

Verkehr zwischen ihnen

1

. So ist das Angebot von Arbeit, auch von

Unternehmer-, Beamten- usw. Arbeit, nicht vom Wertprinzip beherrscht,

sondern durch zwingende Umstände der Tradition und dergleichen

bedingt. Für jede dieser Gruppen aber, die Schumpeter als fest gegeben

annimmt, gibt es einen eindeutig bestimmten Lohnsatz, „der aber zu den

andern Lohnsätzen nicht in einer einfachen Relation steht“

1 1 2

.

Wie der Preis der Arbeit ist auch der der B o d e n l e i s t u n g u n d

d e s

B o d e n s

eindeutig

bestimmt;

nach

denselben

Preisbestimmungsgründen wie bei anderen Gütern. Schumpeter setzt die

Bodenleistung an Stelle des Bodens, was übrigens eine Parallele zur Arbeit

und zum Kapital darstelle. Die Sache verhalte sich bei Grund und Boden

nicht im geringsten anders als bei andern Produktionsfaktoren; es ergibt

sich nur dann ein Einheitspreis, wenn man nicht die Güter als solche,

sondern die Einheit der L e i s t u n g im Auge behält

3

. Für die

Bodenleistungen besteht ein Preis „ganz so wie für jedes andere G u t . . .

Daß der eine Grundeigentümer ein größeres Einkommen hat als ein

anderer, bildet von diesem Standpunkte überhaupt kein Problem mehr. Es

ist nicht mehr verwunderlich, als daß der Besitzer einer wirksameren

Maschine oder höheren Arbeitskraft ein größeres Einkommen erzielt als

der einer weniger brauchbaren Maschine oder geringeren Arbeitskraft: er

besitzt eben . . . wertvollere Bodenleistungen, ein wertvolleres G u t . . ,“

4

Diese Theorie der Grundrente sei ein Fortschritt gegenüber der

Ricardos, weil sie des Gesetzes vom abnehmenden Ertrage nicht bedürfe

5

.

1

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 353.

2

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 353.

3

Joseph Schumpeter: a. a. O., S 372.

4

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 373.

5

Joseph Schumpeter: a. a. O., S. 379.