[
8
8
]
125
unvermittelt auf gesucht, ohne den Weg über andere menschliche
Seelen, ohne den Weg über die Dinge zu gehen. So bildet sich ein
Verhältnis zur Welt, welches das wahre Leben nicht im Zusam-
menhang mit den irdischen Dingen, noch im Ineinandersein von
Geist und Geist, sondern im unmittelbaren Aufsuchen und mysti-
schen Spüren Gottes sieht.
Während der Individualismus die innere Selbständigkeit des
Einzelnen (fälschlich) in absoluter Weise zur Geltung bringt, wäh-
rend der Universalismus die Gesellschaftlichkeit des Einzelnen, seine
auf Gemeinschaft gestellte Natur, zur Grundlage nimmt, ist es in
der Abgeschiedenheit das ins Große und zur Alleinherrschaft ge-
steigerte kosmische Gemeinschafts- und Abhängigkeitsgefühl des
Menschen, die Gottesgemeinschaft, welche den Begriff des Lebens
gestaltet.
Erst der durch die Gemeinschaft hindurchgegangene, in ihr gei-
stig zur Entfaltung gelangte Mensch kann in das Abgeschiedenheits-
verhältnis eintreten.
/