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bewerbspreises, die Annahme, daß auf Einem Markt Ein Preis gelte,

ist nicht etwa eine Annäherung an die Wirklichkeit, die bloß wegen

gewisser markttechnischer und ähnlicher Unvollkommenheiten nicht

erreicht würde, sondern sie ist eine w e s e n s w i d r i g e An-

nahme, eine falsche Abstraktion. Als theoretische Hilfsannahme

kann sie ja in der Preislehre innerhalb engster Grenzen eine ge-

wisse Rolle spielen, man darf aber nie vergessen, was oben dar-

gelegt wurde: daß jeder Betrieb den seiner Ausgliederungsstelle

entsprechenden Preis erzielen muß, und daß die Ausdehnungsmög-

lichkeit und Ausgliederungsfülle der überlegenen Betriebe begrenzt

ist. Nur Organisation kann die Preise ausgleichen (Kartellpreise,

Zunftpreise, Taxen, Preisfestsetzungen durch den amtlichen Sen-

sal auf der Börse); der freie Markt kennt auch im Wettbewerb

gleiche Preise nicht

1

. Weiter erhellt unsere Betrachtung der Eigen-

nutzlehre ihre Beziehung zur Preislehre.

Es ist ein G r u n d f e h l e r a l l e r i n d i v i d u a l i s t i -

s c h e n T h e o r i e n , v o n d e r E i g e n n u t z 1 e h r e s o -

g l e i c h z u r P r e i s l e h r e ü b e r z u g e h e n , wie auch um-

gekehrt gilt: Es ist ein Grundfehler, die Bildung des Preises aus

der eigennützigen Überlegung g l e i c h s a m a u s d e r P s y -

c h o m e c h a n i k d e s E i g e n n u t z e s des Einzelnen zu er-

klären, — statt von der E i n g l i e d e r u n g s e i g e n s c h a f t

der Handlungen zu ihren umgliedernden Auswirkungen und von

da endlich zum Gliederbau des Wirtschaftsgebildes überhaupt fort-

zugehen. Dieser Gliederbau kann ja wohl einmal im Gange der

Untersuchung das Letzte sein, grundsätzlich ist er das Erste —

und von ihm aus erst kann die Frage der Preisbildung behandelt

werden. Gliederung ist vor Preis, keine Preistheorie ohne Ver-

ständnis der Gliederung!

3.

Das Verhältnis der subjektiven Eingliederungsgründe

untereinander

Ist auch nicht die subjektive, sondern erst die sich eingliedernde

Handlung Wirtschaft, so bleibt dabei doch grundsätzlich für m a n -

1

Vgl. mein Buch: Tote und lebendige Wissenschaft, Jena 1921, S. 48 f. (jetzt:

5. Aufl., Graz 1967, S. 52 f. = Gesamtausgabe Othmar Spann, Bd 6).