Table of Contents Table of Contents
Previous Page  3617 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 3617 / 9133 Next Page
Page Background

185

2. Der wirtschaftliche Grundsatz

Nicht die Subjektivität der Beweggründe kommt also in Frage,

sondern lediglich die Eignung, gliedhafte Handlungen zu setzen! —

Und diese Unterwerfung unter die S a c h s o u v e r ä n i t ä t , die-

ses „Sich-Eingliedern“ und „den Anforderungen der Ganzheit Ge-

nüge tun“, was ist es zuletzt anderes als der „wirtschaftliche Grund-

satz“? — der kein Eigennutz ist! Der wirtschaftliche Grundsatz ist

einfach der Inbegriff der R i c h t i g k e i t des wirtschaftlichen

Handelns, welche Richtigkeit wieder durch den objektiven Sinn-

zusammenhang des ausgegliederten Wirtschaftsgebildes gegeben ist.

Diese vom ganzheitlichen Sinnzusammenhange geforderte Richtig-

keit ist es, die aller Wirtschaft vorsteht, die ihr ihre Eindeutigkeit

verleiht! Von dieser Seite her gesehen, ist ein Grundfehler aller

individualistischen Theorie die Verwechslung von richtiger mit

eigennütziger Wirtschaft.

Nach dieser grundsätzlichen Erörterung können wir nun an die

Betrachtung einiger wichtiger Einzelheiten gehen.

3.

Eingliederung und Umgliederung

Wird die wirtschaftliche Handlung als Eingliederungsvorgang in

ein objektiv Gegebenes bestimmt, so entsteht die Frage nach der

Möglichkeit des ersten Anfanges und die Frage nach der Möglich-

keit der Fortentwicklung der Wirtschaft. Die erstere Frage wurde

bereits oben

1

beantwortet. Die andere Frage, ob ein wirtschaftlicher

Fortschritt (dessen sich die individualistische Auffassung am meisten

rühmt) nach unserer ganzheitlichen Theorie überhaupt möglich sei,

ist zu bejahen. Denn jede „Eingliederung“, die an Stelle einer frü-

heren Handlung eine neue auch nur im geringsten abweichende

Handlung dem objektiv gegebenen Gliederbau des Wirtschafts-

gebildes einfügt, ändert mittelbar den g e s a m t e n sinnvoll auf-

einander abgestimmten Zusammenhang der Glieder — sie gliedert

ihn um! Da nun in der geschichtlichen Wirklichkeit alle Wirtschafts-

handlungen (man denke nur an die wechselnde Bevölkerungszahl)

notwendig irgendwelche Veränderungen aufweisen müssen, so 1er-

Siehe oben S. 181.