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Planeten auf eine Formel brachte, hatte damals einen ungeheuren
Eindruck auf die Menschheit gemacht. Wenn man mit dieser ein-
zigen Formel, so dachte man, das ganze Himmelsgebäude in seinen
Bewegungen erkennen kann, dann gilt es, auch die Vorgänge der
anorganischen Natur auf dieser Erde gleichfalls in einige Grund-
gesetze zu bannen (Physik und Chemie); ebenso jene in der or-
ganischen Materie (Physiologie als Erweiterung der Physik und
Chemie); endlich jene der Wechselwirkung der organischen Einhei-
ten untereinander: der Menschen und Tiere in ihren Gesellschaften.
Hätte man für all diese Gebiete ähnliche Grundgesetze wie für die
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Himmelsmechanik das Gesetz ———, dann, so sagte man sich,
ergäbe sich daraus ein System von Formeln, in welchen das gesamte
Weltgeschehen eingefangen wäre, eine „Weltformel“. Könnte man
in diese Formel die Anfangswerte einsetzen, so könnte man einfach
w e i t e r r e c h n e n . Ähnlich wie man die Sonnen- und Mond-
finsternis am Himmelsgebäude im voraus berechnen könne, so
könnte der „Laplacesche Geist“ auch alle anderen Vorgänge in
Natur und Geist und Gesellschaft und Geschichte berechnen. — Das
war allerdings nackter Materialismus. Aber jene Zeit, in der die
individualistische Volkswirtschaftslehre und Gesellschaftslehre ent-
stand, etwa von François Quesnay bis David Ricardo, war tatsäch-
lich von jenem methodologischen Erkenntnisideale, das die „La-
placesche Weltformel“ vorzeichnete, vollkommen beherrscht. Die
späteren Schulen und Richtungen verfolgten dieses Erkenntnisideal
nicht immer bewußt (klare Bewußtheit findet sich übrigens noch
in Mengers Buch über die „Methode der Sozialwissenschaften“
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, aber
bestimmend für die Bildung der tragenden Systembegriffe der indi-
vidualistischen Lehrgebäude blieb es überall und immer.
Man versteht, daß sich daraus nur eine mechanische Ansicht der
volkswirtschaftlichen Vorgänge ergeben konnte, wie auch des ge-
schichtlichen Geschehens (man denke nur an den „historischen Ma-
terialismus“ Marxens mit seinem mechanischen Evolutionismus). —
Das Erkenntnisideal war eindeutig gegeben. Die Frage war nur, wie
man diese mechanische Ansicht in der Volkswirtschaftslehre durch-
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Carl Menger: Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften
und der politischen Oekonomie insbesondere, Leipzig 1883.
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