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Begriffe können wir hier nicht entwickeln, nur andeuten. Der

S t u f e n b a u der Wirtschaft ist: Weltwirtschaft, Kreis von Volks-

wirtschaften, Volkswirtschaft, Unterganzheiten der Volkswirtschaft,

Betriebe, Betriebsglieder, Haushalt (Eigenwirtschaft der Betriebs-

glieder), Haushaltsglieder. Die T e i l g a n z e n der Wirtschaft be-

stimmen sich als solche der Gemeinsamkeitsreife (man denke an

einen Handelsvertrag), der Vorreife (man denke an eine Erfindung

und Gewerbeschule) und Hervorbringungsreife (man denke an eine

Werkstätte, Bank, Markt)

1

.

Dies kann hier nicht weiter verfolgt werden, doch sei noch folgende Bemer-

kung hinzugefügt. Es leuchtet ein, daß der Stufenbau der Wirtschaft zu allen

Zeiten gleicher Art war. Daher die herrschende Wirtschaftsstufenlehre Büchers —

Hauswirtschaft, Stadtwirtschaft, Volkswirtschaft — gänzlich verfehlt ist. — „Es

gab immer Volkswirtschaft“. — Auf welche Erscheinung wir auch in der Wirt-

schaft stoßen, sie zeigt sich stets als einer bestimmten Stufe im Gesamtstufenbau

der Wirtschaft angehörig. Eine Arbeitshandlung z. B. kann entweder auf der

Stufe Haushalt stattfinden (Beispiel: Kuchenbacken der Hausfrau) oder Betrieb

(Beispiel: Kuchenbacken des Zuckerbäckers) oder Volkswirtschaft (Beispiel: Lie-

ferung zwischen Wien und Linz); oder Weltwirtschaft (Beispiel: dieselbe Lieferung

zwischen Wien und New York).

Von hier aus zeigt sich die ganze Hinfälligkeit jeder individuali-

stischen Theorie des Eigennutzes. Der bloße Eigennutz ist an sich

selbst nur eine psychologische Erscheinung. Was nützt der subjek-

tive Eigennutz, ist er schon Wirtschaft? Nein! Der Wunsch irgend

eines Menschen, z. B. eine Villa am Meere zu besitzen, mag noch

so brennend und eigennützig sein, er ist noch lange nicht Wirt-

schaft. Damit der Eigennutz Handlungen hervorrufe, die zu Wirt-

schaftserscheinungen werden, ist vielmehr ein anderes nötig: E i n -

g l i e d e r u n g , und zwar Eingliederung in den jeweils stets schon

vorgegebenen Gliederbau der Wirtschaft. Wenn ein Mensch z. B.

in einen Fabriksbetrieb als Eisendreher eintritt, sind seine Hand-

lungen nicht nur durch die technische Eigenschaft des Hantierens an

der Drehbank gekennzeichnet, sondern noch mehr dadurch: daß

alle diese Handlungen Glieder des Betriebes sind, Glieder in dem

vorgegebenen Gliederbau des Betriebes! Die E i n g l i e d e r u n g

in das geschichtlich wie begrifflich dem Einzelnen stets und not-

1

Vgl. meine Bücher: Fundament der Volkswirtschaftslehre, 3. Aufl., Jena 1923,

§ 23 (jetzt: 5. Aufl., Graz 1967 = Gesamtausgabe Othmar Spann, Bd 3); Tote

und lebendige Wissenschaft, 2. Aufl., Jena 1925, S. 96 ff. (jetzt: 5. Aufl., Graz

1967, S. 83 ff. = Gesamtausgabe Othmar Spann, Bd 6).

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