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suchen zuerst jenes Gemeinleben zwischen Mensch und Natur, wel-
ches für unsere Frage und Denkaufgabe das wesentlichste ist und
die größte Bedeutung hat, das in der Sinnesempfindung gegebene.
II.
Lehrbegriff der Sinnesempfindung
Will man sich von der physikalisch-mechanistischen Auffassung
des Menschen, insbesondere von der ertötenden Lehre der bloßen
Subjektivität der Sinnesqualitäten, befreien, so muß man tiefer in
das Wesen der Sinnesempfindung und Sinneswahrnehmung (wir
setzen für unseren Zweck hier beide gleich) eindringen, als es bisher
in der Physiologie und Seelenlehre geschah.
Auf eine Darstellung der idealistischen Empfindungserklärungen
können wir hier verzichten. Die Versuche von Aristoteles, Meister
Eckehart, Fichte, Schelling, Flegel und Baader wären die wichtigsten;
aber für uns dennoch fast ertraglos. Noch zweckloser wäre es, auf
die kleinen Verschiedenheiten der sensualistisch-physikalischen
Theorien, deren Grundgedanke oben dargestellt wurde, einzugehen.
Die oben mitgeteilte Grundtatsache, auf welche sich jeder Sen-
sualismus, Materialismus und Subjektivismus stützt, nämlich die „In-
kommensurabilität“ des Reizes (z. B. der elektromagnetischen Wel-
len) mit der Empfindung (hier des Lichtes) erkennen wir natürlich
an. Wir dürfen aber nicht dabei stehen bleiben.
Wollen wir einen tieferen Einblick in die Empfindung erlangen,
so müssen wir zu den a u ß e r o r d e n t l i c h e n Leistungen der
Empfindungen fortschreiten, wie sie in außerordentlichen Seelen-
zuständen zuweilen erreicht werden. Denn nur sie lassen das sonst
Verborgene hervortreten. Solche außerordentliche Zustände haben
wir in jenem Kreise von Erscheinungen vor uns, welchen man als
Hypnotismus, Magnetismus, Somnambulismus, Zweites Gesicht und
ähnlich zu bezeichnen pflegt, und in welchem Fernsehen, Hellsehen,
Fernbewegung, Telepathie und verwandte Erscheinungen auftreten.
Bei den Sinnesempfindungen dieser Art, am deutlichsten wohl beim
Hellsehen, Hellhören und Hellempfinden überhaupt, ist nun zwar
ebenfalls der empfundene Gegenstand stofflicher Art vorhanden;
aber in vielen Fällen ist es unmöglich, daß ein von ihm ausgehender
physikalischer Reiz den empfindenden Menschen erreichen könnte!
Solche Zustände sind allbekannt, auch in Lehrbüchern bereits be-