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leidenschaft zogen, neben den Fortschritten in der Förderung der

Bergbauprodukte am bedeutsamsten sein. Im einzelnen wären etwa zu

nennen: organisatorische Fortschritte im Eisenbahnwesen, Vergrößerung

der Schiffseinheiten, Fortschritte in der Buchdruckerei (Setzmaschine),

der Reproduktionstechnik, der chemischen Industrie (künstliche

Farbenherstellung, Kampher, Edelsteine, Perlen), in der Tafelglas- und

Flaschenfabrikation, im hüttenmännischen Prozesse (Hochofen-

Gichtgasverwertung),

in

der

Kohlenverwertung

(Briketts,

Heißdampflokomotive), im Umschlagverkehr (Drehkrahne), in der

Fahrradherstellung, der Dienstbarmachung neuer Kraftquellen (Turbinen,

Gasmaschinen); ferner die Tendenz zur Qualitätsverbesserung, die als

größerer Produktionsumweg grundsätzlich einen Produktivitätsgewinn

darstellt

1

. Von großer Wichtigkeit ist auch die starke Vergrößerung,

welche fast alle inneren Märkte der Kulturländer durch Bevölkerungs- und

Verkehrszunahme erfahren haben, so daß für weitere Arbeitsteilung und

Betriebsvergrößerung in allen Geschäftszweigen die Grundlagen gegeben

wurden. — Auch die schon erwähnten Fortschritte im Kleinhandel durch

Warenhäuser, alle Arten von Genossenschaften und Konsumvereinen

gehören der letzten Teuerungsperiode in hervorragendem Maße an. Von

besonderer Wichtigkeit ist endlich die Zunahme der Erwerbstätigen,

welche in Deutschland 1882 39% (einschließlich Dienende 41.9%), 1907

aber 43.3% (einschließlich Dienende 45.3%) der Bevölkerung betrugen.

III.

Die Preisverschiebungsvorgänge auf Grundlage des Naturaltausches

vorgestellt

Zieht man in Betracht, daß einerseits die oben überblickten

Kostenerhöhungen der Wirklichkeit entsprechen, andrerseits aber in der

geschichtlichen Entwicklung die eingetretenen Gesamtpreiserhöhungen,

von kostenmindernden Produktionsfortschritten begleitet, im ganzen

nicht Mangel, sondern vielmehr steigenden Wohlstand ausdrücken, so

ergibt sich mit logischer Notwendigkeit: daß

1

Vgl. Eugen von Böhm-Bawerk: Positive Theorie des Kapitals, II, 1, 3. Aufl., Innsbruck

1909, S. 162 ff.