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2.

Wie vollzieht sich im einzelnen diese Preisverschiebung? Von den

verbilligten Produkten (Tuch, Roheisen usw.), gelten nun, an anderen

Waren gemessen, je zwei x Einheiten so viel wie früher x Einheiten. Und

das heißt: einerseits ist damit die K a u f k r a f t d e r v e r b i l l i g t e n

P r o d u k t e g e f a l l e n (denn man muß nun mehr solcher Produkte

abgeben, um damit das Gleiche wie früher zu kaufen), und andrerseits: die

K a u f k r a f t d e r u n - v e r b i l l i g t e n g e s t i e g e n (denn man

kann nun mehr gegen sie ein tauschen). Fallen der Kaufkraft heißt

Billigerwerden, Entwertung; Steigen der Kaufkraft heißt Teurerwerden,

Werterhöhung. Wir haben somit eine verbilligte und eine verteuerte

Gruppe von Waren. Die Verbilligung ist eine reelle (innere), die

Verteuerung dagegen lediglidi durch relative Seltenerwerdung, durch

automatische Kaufkraftsteigerung (gegenüber den verbilligten Gütern)

hervor-gerufen. Denn alles, was ich mit verbilligten Produkten kaufen

will, ist nun teurer geworden. Darin beruht ihre Verbilligung, die

umgekehrt in der erhöhten Tauschkraft: (Teuerung) der unverbilligten

Waren ihre Kehrseite, ihre Entsprechung hat. Diese Verschiebung ist, wie

klar ersichtlich, rein rechnerisch und nicht aus wirklichem Mangel oder

Kostenerhöhungen der teurer gewordenen Produkte erfolgt, sondern aus

dem relativen Überfluß an verbilligten. Wir halten in bezug auf unser

Beispiel als Ergebnis fest: Tuche, Eisen, Transportleistungen wird man nun

gegen alle anderen Waren, z. B. gegen agrarische Produkte, doppelt so

reichlich als früher bekommen; die agrarischen Produkte sind also allein

kraft jener Verbilligung teurer geworden.

3.

Stehen somit, wie sich ergab, eine verbilligte und eine verteuerte

Warengruppe einander gegenüber, so fragt es sich, wie dies auf das

Gesamtpreisniveau wirken müsse, das heißt ob s i c h d i e

B e d e u t u n g d e r V e r b i l l i g u n g u n d V e r t e u e r u n g

g e g e n s e i t i g a u f h e b e ? Daß dies der Fall sei, hat man bisher wohl

stillschweigend angenommen, und das war auch der Grund, warum man

diesen Verschiebungen keine theoretische Beachtung schenkte. Überlegt

man genauer, so findet man aber, daß ein s o l c h e r A u s g l e i c h

u n m ö g l i c h i s t .

Bedenken wir erstens, innerhalb welchen Zeitabschnittes sich solche

Preisverschiebungen durchsetzen. Der Beginn des Preisfalles tritt nach

einer Produktions- und Handelsperiode ein, also praktisch