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sondern auch als Hilfe zur Überwindung der Krise, als „K r i s e n -
il i 1 f e“ bezeichnen, womit auch ausgesprochen ist, daß sie mehr in
die genetischen als in die systematischen Kategorien gehört
1
.
Zuletzt ist noch darauf zu verweisen, daß cs auch eine E n t s p r e c h u n g
i n d e r Z e i t gibt.
Was jetzt ist, ist, so wie es ist, nur, weil es früher in ganz bestimmter Weise
angelegt war, in Früherem ganz bestimmte Voraussetzungen findet. Die deutsche
Mystik, die deutsche Reformation und Gegenreformation, die deutsche Roman-
tik und die deutsche klassische Philosophie, sind sie nicht deutliche Entspre-
chungen? — Doch weist dieser Begriff auf die Entfaltung der Ganzheit in der
Zeit und auf die Weise des Schicksals hin, wo er darum weitere Begründung
findet
2
.
/
Zusatz über Entsprechung und Entmittung
Es wäre ein Irrtum zu glauben: die Einheit des Ganzen, die sich in der Ent-
sprechung offenbart, fordere auch eine einzige Mitte, also Z e n t r a l i s a t i o n .
Dies wäre materialistisch gedacht. Die Einheit des Ganzen ist vielmehr in der
durchgängigen, lückenlosen Entsprechung verankert, also in einem inneren Ein-
heitsbezug, der nach außen gerade in mehreren Mitten, in E n t m i t t u n g o d e r
D e z e n t r a l i s a t i o n zum Ausdruck kommt. Die Einheit als solche bleibt
verborgen.
Dies ist der Schlüssel dafür, daß die Einheit des Lebens nicht auch in einem
Zentralorgane zum Ausdruck kommt, zum Beispiel ist das Gehirn kein solches.
N e u n S ä t z e ü b e r d i e E b e n b i l d l i c h k e i t a l s
R ü c k b l i c k a u f d i e A u s g l i e d e r u n g
Wir können die früher gewonnene und nun in allen Auswirkun-
gen erhärtete Einsicht, daß Ebenbildlichkeit die plastische Urweise,
die Sachkategorie der Ausgliederung ist, in folgende Sätze kleiden:
(1)
Ebenbildlichkeit verleiht Art (Teilinhalt, Wesen, Sachgehalt
— das verhältnismäßig Abstrakte).
(2)
Ebenbildlichkeit verleiht Stufe (Einzigartigkeit, Individuali-
tät — das Konkrete).
(3)
Ebenbildlichkeit verleiht Eigenleben (Freiheit).
(4)
Ebenbildlichkeit
verleiht
organische
Ungleichheit
(jedoch
nicht in der Form ungeleiteter Mannigfaltigkeit, sondern als Un-
gleichheit nach Entsprechung).
(5)
Art, Stufe und Eigenleben verleiht Leistung.
(6)
Art, Stufe und Eigenleben verleiht Rang.
1
Vgl. auch die „Vertretbarkeit aller Leistungen“, oben S. 164.
2
Darüber siehe unten S. 197 ff.