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oder naturhaften Sein entgegenzustellen, rein kategorial gesagt,

dem ausgliedernden das ausgegliederte Sein. Das denkende Sein ist

damit ein Sein, welches durch Selbstentgegensetzung (Selbstobjek-

tivierung) ausgezeichnet ist, sowohl subjektiv wie objektiv auftritt,

während das stoffliche nur als Objekt auftritt. Die Urausgliederung

des Geistes geschieht im geistigen Schauen und darnach erst im

sinnlichen Empfinden.

Auch hier stoßen wir wieder auf dasselbe Ergebnis: das Ur-

mysterium des Seins ist nicht Wille, sondern Schauen, das uns eine

Teilnahme am Sein gewährt. Das Übersein kommt durch Gezwei-

ung und Eingebung in uns und wird in uns zu geistigem Sein.

Der Begriff des Seins, so zeigt sich uns von allen Seiten her, ent-

steht selbst durch ein Sein, eben jenes, das uns im geistigen Schauen

zuteil wird und das ein Ausgegliedertwerden aus einem Höheren

und ein Rückverbinden in dieses Höhere ist. Der Begriff des Seins

meint zuletzt das Ubersein. Dieses ist vor dem Denken, kommt

durch Eingebung (in Ge- / zweiung) in den Denkenden und da-

durch zu geistigem Dasein. An der Grenze zwischen Ubersein und

Dasein steht: Gezweiung, Eingebung, Freiheit, Wille.

VI. Das Apriori. — Die logischen Grundsätze

Diese Begriffe werden zwar in der herkömmlichen Lehre zumeist

nicht als Kategorien im engeren Sinn behandelt, aber doch überall

als letzte Begriffe, die den Kategorien nahe verwandt sind, daher

wir sie in dieser Übersicht nicht übergehen wollen.

A. A p r i o r i — A p o s t e r i o r i

Der Begriff des Apriorischen

1

ergibt sich in der ganzheitlichen

Kategorienlehre zwanglos, und zwar aus dem Enthaltensein einer

bestimmten Ganzheit in höheren Ganzheiten; jener des Aposterio-

rischen aus dem Insichenthalten niederer Ganzheiten, insbesondere

der sinnlichen durch eine gegebene Ganzheit. Denn jene Bestimmt-

heit, die einer ausgegliederten Ganzheit aus ihren höheren, sie aus-

gliedernden Ganzheiten kommt, ist ihr vorgegeben, also apriorisch;

1

Siehe oben S. 31.