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stechend, denn an dem Beispiel des noch nicht wollenden Willens,
der aber ein Vermögen, ein Können ist, von dem er zum wirk-
lichen Wollen werden, also in das Sein übertreten kann, scheint jetzt
der A n f a n g d e s S e i n s beleuchtet zu werden.
Je länger man sich mit diesem Gedanken beschäftigt, um so siche-
rer wird man in der Erkenntnis, daß er nicht das letzte Wort in
der Seinslehre sei. Der W i l l e i s t n i c h t d a s U r s p r ü n g -
l i c h s t e i n u n s . Ursprünglicher als er ist das Unmittelbare
in uns, das Erleben, geistige Schauen. Das Innewerden von Liebe (in
der Gezweiung), von Schönheit und Wahrheit (in der Eingebung
der Kunst und des Gedankens) ist ursprünglicher als der Wille! Da-
neben geht die sinnliche Empfindung als ebenfalls Ursprüngliches
einher, obzwar sie b e w u ß t empfunden nur werden kann durch
die Tat des Geistes, so daß auch hier die geistigen Schauungen den
Vorrang haben.
Der Wille ist dagegen ein Vermögen, welches sich auf die inneren
geistigen (und die äußerlich sinnlichen) Erlebnisse erst gründet! Der
Wille hat seine V o r a u s s e t z u n g en in ursprünglicheren Ge-
gebenheiten unseres Geistes, nämlich im Gezweiungs- und Ein-
gebungsbewußtsein, in der geistigen und sinnlichen U n m i t t e l -
b a r k e i t , in dem, was man Schauen nennt, außer im geistigen
aber auch im sinnlichen Schauen.
Indem sich uns zeigte: das sinnliche Schauen kündet uns das
(stofflich) ausgegliederte Sein, das geistige Schauen das ausgliedernde
Sein, das Ansich der Dinge — verliert der Begriff des Willens die
Bedeutung eines Schlüsselbegriffes für die Seinslehre. Der Wille
reicht bis zur Annahme der Eingebung, weiter nicht.
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Das was uns am Willen als Vermögen, als Können so deutlich ent-
gegentritt, fehlt in Wahrheit auch nicht an den ursprünglichen
Taten unseres Geistes. Es ist das, was Fichtes unsterblicher Begriff
der „Selbstsetzung“ für immerwährende Zeiten klargestellt hat. Das
im Akt der Eingebung, der ekstatischen Zustände, der Unmittelbar-
keit einer Erfahrung jeder Art innegewordene Sein höherer Ord-
nung ist nicht durch ein anderes Sein, sondern durch sich selbst. Es
ist durch Selbstsetzung. Alles ursprüngliche Sein setzt sich selbst. Es
setzt sich in Gegenseitigkeit, in Gezweiung, aber es wird nicht ge-
setzt, indem sozusagen der Stoff seines Seins von einem anderen
Sein hergenommen werde, wie die Wärme eines Feuers vom Ver-