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rial Sinnvollen dagegen sieht von einem Zweck i n h a l t ab und

muß daher diesen selbst nicht begreifen und rechtfertigen! Jede

Ganzheit ist sinnvoll gegliederte Ganzheit, auch wenn ihr Zweck

nicht erkannt, nicht gerechtfertigt werden kann. Wenn nun ein

Sinnvolles angenommen wird, so folgt aber, daß es auf ein Setzen-

des, auf eine Ganzheit als S c h ö p f e r , hinweisen muß — welche /

setzende, schöpferische Ganzheit wieder begriffsgemäß auf höhere

Setzende und endlich auf ein letztes Setzendes, ein oberstes Sinn-

volles, von dem aller Sinn herkommt, hinweist. Für den Stand-

punkt der Ganzheit ist, um dies noch besonders hervorzuheben,

auch das Unzweckmäßige nicht zweckfrei, sondern nur zweckwidrig,

es ist zweckmäßig mit negativem Vorzeichen, fällt aber nicht aus

dem Zweckhaften heraus, es ist zwar inhaltlich unbegreifbar oder

unschlichtbar, aber es ist stets, formal genommen, etwas Sinnhaftes

und Ganzheitliches! Dasjenige dagegen, was außerhalb von ganz-

heitlichem Sinn stünde, wie das rein Mechanische (das es allerdings

nicht gibt), könnte weder zweckwidrig noch zweckvoll sein, da es

zweckfrei ist. Für den Standpunkt der Ganzheit kommt es immer

wieder nur darauf an, das Mechanische zu überwinden. Indem sie

nicht mehr verlangt, bleibt ihr Standpunkt unbesiegbar. Erst wenn

man darüber hinausstrebt und von der baren Ganzheit zum Zweck-

inhalt übergeht, gerät man in eine logisch angreifbare Stellung.

Die ursächliche Auffassung geht von Stück zu Stück, die ganz-

heitliche weist den Weg nach aufwärts.

II. Erläuterung von der Weise der Rückverbindung aus

Das erste, was sich aus der Rückverbundenheit des Gliedes er-

gibt, ist die Abweisung des sogenannten Pantheismus. Das Verhält-

nis der Geschöpfe zu ihrem Ganzen ist niemals durch eine Ver-

mischung von Schöpfer und Geschöpf, niemals durch das Ausfließen

des Schöpfers in sein Geschöpf bezeichnet, es ist daher niemals

„Pantheismus“ im Sinne der Vereinerleiung Gottes mit der Welt.

Es ist Urweise des Seins, und die Rückverbundenheit beruht dar-

auf, daß sich das Ganze in den Gliedern nicht erschöpft, in ihnen

nicht untergeht, sondern, indem es die Glieder zur Ausgeburt

bringt und sich in ihnen darstellt, doch zugleich in sich verharrt