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alle Berufe und Klassen gleichmäßig verteilt, sondern vorzugsweise auf
Handel, Bank, Börse, Journalistik usw. und die oberen Stände beschränkt
— zum Teil gewiß durch die wirtschaftliche Vergangenheit bedingt; (3)
durch ihre Rasse, die aber durchaus keine einheitliche ist. Schätzt man nun
die Eigenart der jüdischen Rasse so ungünstig ein, daß daraus für sie die
Unfähigkeit folgt, sich in die nationale Bildungsrichtung einzuordnen, die
Unmöglichkeit, gerade unsere Kulturelemente aufzunehmen, gerade die
Grundempfindungen
des
deutschen
Geistes
mitzuerleben
( C h a m b e r l a i n , D ü h r i n g ) — dann allerdings muß man der
Gemeinschaft der Juden einen selbständigen Nationalcharakter
einräumen. Geht man nicht so weit, so kann man den Juden eine nationale
Selbständigkeit keinesfalls zusprechen, um so weniger, als die religiös-
wirtschaftliche Sondergruppe, die sie bilden, zweifellos (trotz
augenblicklich starken Rückschlages) in Auflösung begriffen ist.
Das Problem des Judentums ist also: ob sie ihren Anlagen nach befähigt
sind, in den deutschen Kulturkreis, in die geistige Gemeinschaft, welche
die deutsche Nation darstellt, vollwertig einzutreten oder nicht. Daß dies
mindestens für den Einzelnen möglich ist, sollte im Ernst nicht geleugnet
werden. Wie es mit der Menge dabei steht, ist allerdings eine Frage, deren
Entscheidung von dem Urteil über das Maß und die Beharrlichkeit ihrer
abweichenden Rasseneigenschaften abhängt. Darüber will ich hier
übrigens kein Urteil fällen. Man sollte dabei aber auch nicht vergessen,
daß nicht alle Glieder der nationalen Gemeinschaft gleichen Anteil an der
Erzeugung des Gemeingeistes nehmen, daß es passive und aktive Glieder
gibt, ja daß auch der einseitig kritische und rationalistische Geist, zu dem
das Judentum neigt, und selbst dann, wenn er zersetzende Richtung hat,
einen gewissen positiven Anteil an den Lebensvorgängen des geistigen
Körpers der Nation behält.
Überblickt man alle diese Beispiele, so fällt die große Bedeutung von
Teilgruppen, Teilgemeinschaften innerhalb der nationalen Gemeinschaft
in die Augen. Das treffende Wort vom „Staat im Staate“ gilt nicht nur von
der Hierarchie von Verbänden, Organisationen, die das organisierte
(staatliche) Zusammenleben der Menschen bilden, sondern auch von der
geistigen Gesamt-Gemeinschaft, die wir Nation nennen. Wir wiederholen
also:
Der
G r a d c h a r a k t e r
d e r
n a t i o n a l e n
G e m e i n s c h a f t g e h t s o w e i t , d a ß