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weniger der Vermittlung bedürfe

1

. Je enger sich das Geschaffen-

Werden an das Schaffen anschließt, je mehr das Geschaffene selbst

schafft, um so weniger geht das Schaffen Stück für Stück und vermit-

telnd (diskursiv) vorwärts, sondern geschieht in vollkommener Ge-

genseitigkeit aller Elemente des Ganzen. Indem im Urschaffen jede

Schaffenshandlung selbst schaffend ist (nicht gegenständlich, kein

„Gegenüber“ wird), entsteht nicht nur die Einheit aller Setzungen,

sondern es wird auch jede Vermittlung zwischen Gesetztem und

Neu-Schaffen ausgeschlossen.

VI.

Befassung

Damit ist auch gesagt, daß diese Einheit zugleich der Inbegriff der

A l l b e f a s s u n g ist. — Nicht nur in sich selbst ist die Einheit

des Wesens mit der Verschiedenheit der Setzungen bei Gott ge-

wahrt, auch jene Setzungen, die als „äußere Welt“ ihr Sein erhalten

(der

λόγος προφοριχός)

bleiben zugleich im Setzenden beschlos-

sen. — Indem wir hiermit auf die Schöpfung nach außen hinweisen,

verlassen wir allerdings schon die lautere Wirklichkeit als eine in

sich selbst beschlossene

2

.

VII. Urmacht

Hieran reiht sich von selbst die Allmacht. Denn schon im Schaf-

fen liegt Macht. Die Schaffenstat ist Ausführung und ihrer selbst

mächtig; in der Befassung liegt der Fortgebrauch (die Fortdauer)

dieser Macht. Darum ist Gott auch der Herr der Geschöpfe, der

ihrer Mächtige. Aber er ist der allein wahre Herr, der keine Skla-

ven, sondern Freie beherrscht, denn er gibt das Urschaffen eben-

bildlich weiter, er schafft nur, was selbst wieder — in artgemäßer

Weise — schaffend ist und es, was gleichviel ist, auch sein w i l l ,

weil auch die Geschaffenen alle nach Maßgabe ihrer Wesenheit

Eigenmacht, / Eigenleben, Freiheit haben und nichts ist, das nicht

in seiner Weise selber schüfe.

1

Das Unvermittelte spricht gegen das unvordenkliche Sein Schellings, das

ja notwendig erst vermittelt werden müßte.

2

Siehe unten S. 137 ff.