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D r i t t e r A b s c h n i t t

Das Schaffen nach außen im besonderen

Bisher hatten wir nur das Urschaffen schlechthin im Auge, die

Schöpfung nach außenhin ist noch besonders zu betrachten.

Jene innere, göttliche lautere Wirklichkeit, die im Urschaffen

gegeben ist, ist noch kein offenbarendes Schaffen, noch keine Welt-

schöpfung. Notwendig ist daher das Urschaffen als innerer göttli-

cher Lebenszustand von dem Urschaffen nach außen hin, von dem

„Sprechen des Wortes“ (

λόγος προφοριχόζ,

zu unterscheiden.

Durch die Erkenntnis, die oben entwickelt wurde

1

, daß alle

Schöpfung eine Schöpfung aus Nichts sei und im eigentlichsten Sinne

die Schöpfung der Welt nicht eine Schöpfung aus einem vorgegebe-

nen Stoffe gewesen sei (aber allerdings durch Gott nach seinem

Schöpfergedanken geschah), durch diese Erkenntnis ist die Frage,

wie und warum die innere Selbstsetzung Gottes auch eine äußere

Schöpfung begründet, nicht gelöst. Wir haben daher nicht mehr an

diesen früheren Gedankengang anzuknüpfen, sondern die Frage

nach anderen Gesichtspunkten zu behandeln.

Im Urschaffen, so sahen wir, fallen Geschaffen-Werden und Schaf-

fen zusammen. Sofern dies der Fall ist, ist nur Selbstsetzung in Gott,

nur seine eigene, lautere Wirklichkeit. Daher weist dieses Urschaf-

fen keinen Weg nach außen, keinen Weg zu einem Geschöpfe. Wo-

durch ist das geschöpfliche Sein im Verhältnisse zum inneren actus

purus bestimmt? Dies ist nun die entscheidende Frage. Die Antwort

ist uns bekannt: Dadurch, / daß sein Schaffen aus Geschaffen-Wer-

den folgt, daß sein Schaffen vom Geschaffenwerden potentiell wie

aktuell getrennt ist. — Der Begriff des Schaffens nach außenhin

gegenüber dem innergöttlichen Schaffen ist damit eindeutig be-

stimmt. Schaffen nach außenhin, Weltschöpfung, heißt: e t w a s

s e t z e n , d a s n i c h t s c h o n u n m i t t e l b a r i n s i c h

1

Siehe oben S. 58 ff.