Table of Contents Table of Contents
Previous Page  4488 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4488 / 9133 Next Page
Page Background

176

[190/191]

Bezeichnet A das geistige, B das stoffliche Reich, so erscheint:

(1) jedes dieser Reiche arteigen in sich selbst bestimmt; und (2) wä-

ren beide überdies aneinander durch die Gezweiung höherer Ord-

nung bestimmt. — Der erste Punkt ist von entscheidender Wichtig-

keit. Während der platonisch-aristotelische Lehrbegriff das Stoff-

liche durch die Ideen und Formen, also durch das geistige Reich be-

stimmt werden läßt, so gibt im Gegensatze dazu der Begriff der

Gezweiung höherer Ordnung keine Möglichkeit dafür an die Hand,

die geistigen Wesenheiten (Formen, Ideen) in die körperliche Welt

selbst, unmittelbar, eindringen zu lassen, die körperliche Welt selbst

bestimmen zu lassen. Es ist nicht erfindlich, wie der Geist je der

Schwere, Bewegung, Elektrizität, Wärme ihre Gesetze, ihre Be-

stimmtheit vorschreiben soll. Ist dies unerfindlich, d a n n i s t e s

a b e r

a u c h

n i c h t

w a h r ,

d a ß

n a t u r f r e m d e

„ I d e e n “ ( P l a t o n ) o d e r e b e n s o l c h e „ F o r m e n “

( A r i s t o t e l e s ) o d e r d i e d i a l e k t i s c h e n S c h r i t -

t e d e s a u s s e i n e r S e l b s t e n t ä u ß e r u n g ( a u s d e r

M a t e r i e ) z u s i c h s e l b s t e r w a c h e n d e n G e i s t e s

( S c h e l l i n g , H e g e l ) d i e N a t u r b e s t i m m e n ! Die

beiden Seinsordnungen der Welt müssen z u e r s t i n s i c h

s e l b s t b e s t i m m t s e i n , sie müssen ihre innere Gliede-

rung, ihren inneren Aufbau aus sich selbst, / aus ihrer arteigenen

Natur schöpfen, und zwar die geistige Ordnung durch jenes System

der Gezweiungen, das die Lehre vom objektiven Geiste, die Gesell-

schaftslehre, und die Lehre vom subjektiven Geiste, die Pneumato-