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der Materie. Die Menschenseele kann nur im Menschenei, die Taube

nur im Taubenei werden und so fort

1

.

Was heißt nun der zweite Punkt, daß die beiden Grundglieder

durch Gezweiung „höherer Ordnung“ sich gegenseitig „bestim-

men“? Worin kann dieses „Bestimmen“ noch bestehen, wenn, wie

wir sahen, die innere Gliederung der beiden Seinsordnungen schon

jeweils in sich selbst beschlossen liegt? Der grundsätzliche Sach-

verhalt ist dieser. A und B sind erst wieder in der sie gemeinsam

ausgliedernden Mitte (Urmitte, Gott) verbunden. Diese gemeinsame

Gegründetheit in der Urmitte muß zuletzt dieselbe Bedeutung

haben wie in jeder Gezweiung: das Aneinanderwerden. Gezweiung

muß ja immer heißen, daß die Glieder vorher (ohne einander) nicht

da waren, daß sie sich aneinander erschaffen, daß sie einander Seins-

grund sind, daß sie nur als Mit-Ausgegliederte und Mit-Rückver-

bundene Bestand haben. Geist und Stoff müssen also, als Seinsord-

nungen im Ganzen genommen, aneinander werden, sind in k o s -

m i s c h e r Mit-Ausgliederung und Mit-Rückverbundenheit zu

verstehen. Daß der Geist in sich eine geistige Welt und ein geistiger

Gliederbau ist, hat er nicht vom Stoffe; daß der Stoff in sich eine

räumlich-stoffliche Welt, in sich selbst eine natura naturans ist, / hat

er nicht vom Geiste; der Geist kann dem Stoffe zum Beispiel nicht

„abnehmende Intensität mit dem Quadrate der Entfernung“, der

Stoff dem Geiste nicht den Syllogismus geben. Daß a b e r d i e

g e i s t i g e O r d n u n g a l s G a n z e s i n d i e s e r i r d i -

s c h e n W e l t v e r w i r k l i c h t w e r d e u n d d a ß d i e

s t o f f l i c h e O r d n u n g a l s G a n z e s i n i h r v e r -

w i r k l i c h t w e r d e , d a s h a b e n s i e v o n e i n a n d e r ,

das fordert ihr gemeinsames Enthaltensein in der gleichen Urmitte

und damit im selben einen Gesamtganzen der irdischen Welt — die

Gezweiung höherer Ordnung

2

!

1

Vgl. dazu oben S. 97 ff., wo der Satz „Wirkliches ist vor Möglichem“

erörtert wurde, und unten S. 1790.; vgl. ferner über die sinnbildliche Entspre-

chung von Geist und Stoff (Ausdrucksgestalt) unten S. 246 ff.

2

Wollten wir hier den Begriff der Gezweiung höherer Ordnung genau be-

stimmen, so müßten wir auf die analytischen Befunde der Verfahrenlehre zurück-

gehen, die zeigt, in welcher Weise im gesellschaftlich-geschichtlichen Geschehen, im

seelischen Geschehen, im biologischen Geschehen geistige und stoffliche Bestim-

mungsstücke beisammen sind. Wir verweisen dafür auf die späteren Bücher dieses

Werkes und auf unsere früheren verfahrenkundlichen Untersuchungen.