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halb der Gezweiung auf allen Stufen auftritt: die R ü c k v e r -
b u n d e n h e i t i m G e z w e i t e n , im verbundenen Men-
schen. Das Wesen der Gezweiung ist, daß beide beteiligten Men-
schen zu ihren Gliedern werden. Das heißt aber, daß beide Ge-
zweite ineinander rückverbunden sind. Hier ist also eine gegensei-
tige Rückverbundenheit. Wir fanden sie sowohl in der „Annahme“
wie im Wissen, wie im gesamten Geistesinhalte, sofern er Grund-
lage des Wirkens wird, wie im Glauben. Das gegenseitige Verste-
hen, die L i e b e , ist die Haupterscheinungsform dieser Rückver-
bundenheit.
Sowohl im Ausgliedern wie auch in der Rückverbundenheit zeigt
sich ein über das Wissen Hinausgehendes, ein Irrationales im Geiste.
Ebenso liegt auch über alles Wissen hinaus F r e i h e i t im
menschlichen Geiste. Nicht nur im Wissen ist Freiheit. Freiheit ist
auch in der Hingebung, die zur „Annahme“ führt; Freiheit ist in
der Gezweiung, die innerhalb des Wissens selbst am Werke ist; sie
ist im Wollen und Wirken, und sie ist in der Leitung der inneren
Sinnlichkeit und der äußeren Sinneserfahrung (auch bei ihr ist
„Annahme“). Freiheit ist endlich auch in der Rückverbundenheit,
insofern (aber nur insofern) sich der Geist ihrem Ausdrucke ent-
ziehen kann. Der Glaube kann verneint und verdunkelt, mithin die
Gesamtrückverbundenheit dem Ausdrucke nach, den sie im Geiste
findet, verneint werden. Die Rückverbundenheit des Wissens im
Schauen kann verkannt, kann geleugnet, die Rückverbundenheit
des Handelns im gesamten Bestande des Geistes gleichfalls ge-
schwächt, ja verloren werden — dann entsteht ein Abwegiges, ein
Getrübtes, ein Satanisches / in Denken und Leben, in Wissenschaft
und Kunst, in Gesellschaft und Geschichte, das leider nichts Seltenes
und Unerhörtes, sondern stets ein Mächtiges und Wirkliches ist und
jederzeit war. Endlich kann die Rückverbundenheit in der Ge-
zweiung geleugnet werden: so entstehen Individualismus und Sozia-
lismus, die als die großen Gebrechen der Gesellschaft und Ge-
schichte gleichfalls immer wieder erscheinen.
Unsere Geisteslehre weist überall auf dasjenige hin, was vor dem
Geiste als die Quelle seiner Inhalte liegt und ihn, indem es als sein
„Gegenstand“ in ihn eingeht, erschafft. Als dieses vor dem Geiste
Liegende zeigte sich aber nicht nur die äußere, die sinnfällige Welt,
sondern auch eine höhere, geistige Welt,
χόσμος νοηότς
,
der ihm