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New und unterscheiden sie von der „ o r g a n i s c h e n u n d s e e -

l i s c h e n S c h ö n h e i t“, für welche letzteren die Blumen, das

menschliche Antlitz und die Dichtung Beispiele sind

1

.

Keine andere Naturauffassung vermochte es bisher, eine Schön-

heit aus dem Wesen der Stofflichkeit selbst heraus zu verstehen, aus

ihr selbst den Zauber der Gestalt zu erklären. Für die Atomlehre

gibt es nur zufällige Anhäufungen von Stoffteilchen, / für den Dy-

namismus Kantischer Art ist das Ineinander der Kräfte in sich we-

senlos, es kann daher keine Schönheit, die ja etwas darstellt, in den

stofflichen Erscheinungen auftreten; für Schellings Naturphiloso-

phie gibt es auf der Grundlage desselben Dynamismus wohl Schön-

heit in der Natur, aber nur, weil sie aus dem Geiste stammt, der sich

in ihr stufenweise darstellt; für die platonische Lehre gibt es des-

gleichen sinnliche Schönheit nur, sofern sie aus der Idee, aus dem

Geistigen, stammt und für die aristotelische Lehre müßte die Schön-

heit aus der Formenwelt, einer geistigen Welt, ebenso erklärt wer-

den wie für die neuplatonische Lehre. Nirgends läßt sich da die von

jedem erlebte Grundunterscheidung einer elementarischen und einer

höheren geistigen Schönheit aufstellen. Von unserem Lehrbegriffe

wird aber diese Unterscheidung dadurch gefordert, daß die Eigen-

schaften des Stoffes, als Veräußerlichungen eines Vorsinnlichen, in-

nerhalb der reinen Natur nur dieses Vorsinnliche selbst abspiegeln

und ausdrücken können, nicht ein anderes, das wie Seele und Geist

zu uns spricht.

/

1

Die organische Schönheit und zum Teil auch die seelische Schönheit kommen

aber erst durch Gezweiung höherer Ordnung des Geistes mit der Materie zur Er-

scheinung, siehe darüber Sechstes Buch: Ideenlehre, Abschnitt V, S. 439 ff., und

in meiner Gesellschaftsphilosophie, München und Berlin 1928.