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2.
alle einzelnen Umgliederungen, daher alle einzelnen Zeitver-
läufe notwendig g l i e d h a f t bestimmt sind. Demgemäß sind
zwar die Zeitabläufe aller Wesen (Ganzheiten) verschieden, aber
nur nach Maßgabe ihres Enthaltenseins in höheren Ganz- / heiten
und deren Gesamtzeiten. Nur in diesem gliedhaften Sinne kann
man von V e r h ä l t n i s m ä ß i g k e i t o d e r „ R e l a t i v i -
t ä t “ d e r Z e i t sprechen. (Einstein versteht darunter allerdings
etwas anderes. Er macht die Zeit zur vierten Dimension des Raumes
und dadurch aus Raum und Zeit fälschlich eine Einheit.) Die ge-
meinsame Gesamtzeit der Dinge ermöglicht eine Erscheinung, wel-
che sozusagen der Fläche des Raumes entspricht, die G l e i c h z e i -
t i g k e i t . Die Zeit hat in diesem Sinne nicht nur eine einzige
Abmessung, den Verlauf als Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft;
sondern noch dazu ein flächenartiges Nebeneinander, die Gleich-
zeitigkeit, die gliedhaft ist. —Weiter folgt, daß es auch
3.
eine leere Zeit, eine „Zeit an sich“ in dem Sinne einer Zeit ohne
Rücksicht auf bestimmte Umgliederungen und Setzungen gleich-
falls nicht gibt; darum auch keine leere Unendlichkeit, kein sinn-
loses Aneinanderreihen; daß es vielmehr nur gegliederte Zeit gibt;
und daß endlich
4.
die G e s a m t z e i t d e s G e s a m t g a n z e n d e r W e l t
e n d l i c h s e i n muß, da statt eines sinnlosen Aneinander-
reihens ein sinnvolles Ausgliedern aus der Einheit erfolgt. Sowohl
die sinnvolle Umgliederung wie die Gliedhaftigkeit jedes einzelnen
Zeitaktes (2.), wie die Gliedhaftigkeit der Zeit überhaupt (3., 1.)
verlangen diese Schlußfolgerung. Was g e g l i e d e r t i s t , h a t
G e s t a l t , a l l e G e s t a l t i s t e n d l i c h .
Im Falle der Annahme von Weltzeitaltern, wie wir sie bei Platon und den
Indern finden, gilt sinngemäß das gleiche: Auch die Weltzeitalter könnten nicht
endlos aneinander gereiht werden, auch sie müssen zueinander in sinnvollem,
gliedhaftem Verhältnisse stehen, auch säe haben Gestalt. Ihre Aufeinanderfolge
kann nicht unendlich gedacht werden.
Trotz der Stetigkeit kann es nach all dem Gesagten nie und nim-
mer homogene Zeit, ungegliederte Zeit geben. Das Ganze wird in
den Gliedern geboren, darum gliedert sich auch die / Zeit in Zeit-
stufen und Einzelzeiten, in Umgliederungsstufen und Einzelumglie-
derungen. Gesamtzeit ist notwendig in gliedhaften Zeitstufen und
gliedhaften Einzelzeiten. Schon in unserer „Kategorienlehre“ haben
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