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mittelt werden. Die sogenannten Dimensionen der Zeit haben da-

her untereinander selbst eine Bezogenheit, ein Gefüge. Was Gefüge

hat, ist nicht verwechselbar, nicht umkehrbar.

Worauf zuletzt die begrifflichen Ergebnisse unserer Darlegungen

am eindringlichsten immer wieder hinführen, das ist die B e d e u -

t u n g d e r Z u k u n f t . Wer den Begriff der Umgliederung

und damit den der gegliederten Zeit gründlich bedenkt, dem er-

scheint die Zukunft in einem anderen Lichte, als es der uns ein-

geimpfte mechanische Zeitbegriff mit seiner leeren Unendlichkeit

will. Es ist verkehrt, die Gegenwart zum Ersten zu machen. Die

Zukunft hat den Vorrang. Der echte Zeitbegriff zeigt uns auch

echtes Leben. Jede Gegenwart ist nur der Keim des Zukünftigen,

denn es ist die Zukunft selbst, die in Keimgestalt in ihr lebt. Und

zuletzt ist unser ganzer irdischer Wandel ein solcher Keim des Zu-

künftigen. Indem jede Gegenwart eine Vorstufe einer Zukunft ist

und jede Stufe wieder ein Bild des Ganzen, wird die Gesamtheit

aller Zeitbilder zum Bilde des Überzeitlichen.

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