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sinnloses Durcheinander entstehen und alles drunter und drüber gehen“ müsse

1

,

ohne aber diesen Gedanken näher auszuführen.

Hegel faßt in gleichem Sinne die Räumlichkeit der Natur als

Ganzes ins Auge. Er macht es sich im übrigen leicht, indem er von

einem „Außersichsein“ spricht, welcher Begriff doch offenkundig,

soll er räumlich verstanden werden (und nicht logisch, wie zum Bei-

spiel das Außereinander der Begriffsmerkmale), die Räumlichkeit

schon voraussetzt.

In § 234 der „Enzyklopädie“ heißt es: „Die erste oder unmittelbare Be-

stimmung der Natur ist die abstrakte A l l g e m e i n h e i t i h r e s A u ß e r -

s i c h s e i n s —, dessen vermittlungslose Gleichgültigkeit, der R a u m . Er /

ist das ganz ideelle N e b e n e i n a n d e r , weil er das Außersichsein ist, und

schlechthin k o n t i n u i e r l i c h , weil dies Außereinander noch ganz ab-

s t r a k t ist und keinen bestimmten Unterschied in sich hat.“

Fichte der Jüngere bestimmt den Raum ebenfalls ontologisch

2

.

F r i e d r i c h A d o l f T r e n d e l e n b u r g nimmt im glei-

chen Sinne wie Schelling und Hegel einen ontologischen Raum an

und führt ihn auf die Bewegung zurück.

Trendelenburg geht davon aus, „daß die Bewegung die erste Tätigkeit des

Denkens wie des Seins sei“

3

, so daß sich der Raum als „das äußere Erzeugnis

der Bewegung, die Zeit als die Vorstellung des inneren Maßes der Bewegung“

bestimme. — Leider baute der sonst scharfsinnige und hochverdiente Gelehrte auf

diesen unklaren Begriff einer „Bewegung“, die hier Denken, dort Raum erzeugen

soll (und die doch in beiden Fällen nicht das gleiche ist), seine Raum- und Zeit-

theorie auf. Ihm ist diese „Bewegung“ dem Raume wie der Zeit vorgeordnet.

Räumliche Bewegung setzt aber sowohl Raum wie Zeit voraus

4

.

Unter den Neueren hat sich F r a n z B r e n t a n o

5

durch scharfsinnige

1

Schelling: Einleitung in die Philosophie der Mythologie, Sämtliche Werke,

Abt. 2, Bd 1, Stuttgart 1857, S. 428.

2

Immanuel Hermann Fichte: Psychologie, Bd 1, Leipzig 1864, S. 324, vgl.

321 ff. Immanuel Hermann Fichte sagt: Raum und Zeit sind „eine a l l g e -

m e i n e O r d n u n g des Neben- und Nacheinander für alles Empfundene“.

Raum und Zeit müssen zum „realen Wesen des Geistes“ gerechnet werden

(ebenda, S. 328). Der Geist hat „raumzeitliches Wesen“ (ebenda, S. 333), „die

geometrischen Raumgesetze sind... zugleich die alle Realwesen durchwaltenden

Gesetze ihrer Selbstgestaltung...“ (ebenda, S. 331). Einen Beweis für die Räum-

lichkeit des Geistes führt Fichte nicht.

3

Friedrich Adolph Trendelenburg: Logische Untersuchungen, Bd 1, 3. Aufl.,

Leipzig 1870, S. 168, vgl. auch S. 215, 220 und öfter.

4

Vgl. oben S. 334 f.

5

Franz Brentano: Psychologie vom empirischen Standpunkt, herausgegeben

von Oskar Kraus, Bd 2, Leipzig 1925, S. 259 ff. (= Philosophische Bibliothek,