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die einzelnen Glieder wie Stücke eines Mosaiks von s i c h a u s
durch Zusammensetzung das Ganze bildeten, welches durch diese
Zusammensetzung dann „geordnet“ erscheint. Das verstößt aber
gegen den Hauptsatz aller Ganzheitslehre: „Das Ganze ist vor dem
Teil“.
Zur weiteren Erläuterung mögen noch folgende Überlegungen dienen. Der Satz
„ R e l i g i o n i s t v o r K i r c h e ; aber Religion will sich in Kirche ver-
wandeln“
gilt schon allein gemäß dem Satze (6) „Geistiges ist vor Handeln, aber Gei-
stiges will sich in Handeln verwandeln, sich in ihm verwirklichen“
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. — Ebenso:
„ R e l i g i o n i s t v o r K u l t u s ; aber Religion will sich im Kultus ent-
falten, ausdrücken“ (Gefühl ist vor Gebärde). — Dagegen gilt der Satz /
„ K i r c h e i s t v o r K u l t u s “ (soweit Kultus als Inbegriff von Handeln
zu fassen ist) gemäß dem Satze (11), wonach Anstalt vor dem Veranstalteten,
Ordnung vor dem Geordneten ist. Ist das nicht ein Widerspruch zu den ersten
beiden Sätzen? Nein, denn Kultus ist ein Handeln, das durch veranstaltendes
Handeln nach den Sätzen (8) und (8a) erst hervorgebracht wird. Allgemein ge-
sagt heißt dies:
„ G e i s t i g e s g e h t v o r H a n d e l n ; a b e r i m H a n d e l n g e h t
d a s j e n i g e v o r , w e l c h e s e i n v o r g e h e n d e s G e i s t i g e s e n t -
f a l t e t.“ Nun ist Kirche zwar nach Religion; aber sie ist nicht die unmittel-
bare Entfaltung von Religion, die im Kultus liegt, sondern sie veranlaßt, bewirkt
Entfaltung von Religion. Sie veranlaßt nicht Religion selbst, wohl aber ihre
Entfaltung.
Hieraus folgt ferner auch — was aber hier nur kurz begründet
und erklärt werden kann — hinsichtlich der Personen:
(11c) Die mit dem durch Handeln hervorzubringenden Geistigen
zu erfüllende Person ist logisch vor den Erziehungsakten der er-
ziehenden Person: Der E r z o g e n e i s t v o r d e m E r -
z i e h e r ; allerdings nicht als der zu Erziehende, nicht als Zögling,
sondern als der i d e a l e Z i e l z u s t a n d des zu Erziehenden.
Ein Beispiel: Das Griechisch, welches der Zögling lernen, als Er-
zogener innehaben soll, ist logisch vor dem Erzieher. Der die Ent-
faltung Hervorrufende, der Erzieher, ist keineswegs jener, welcher
das Entfaltete selbst hervorruft. Der Erzieher ist nämlich nicht
selbst die Ordnung, nicht die Form des Geistigen im Erzogenen,
sondern nur V e r a n l a s s e r dieses Geistigen, welches seine ihm
zugehörige Ordnung schon hat. Geistiges wird durch Handeln nur
veranlaßt oder entfaltet, dargestellt, nicht aber geschaffen! Darum
ist ja das Geistige vor dem Handeln — also auch das durch Erzie-
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Siehe oben S. 146.