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stimmten Begriffen und Worten aussprechen, der Maler das ge-
schaute Bild durch Pinselstriche hinsetzen, der Staatsmann den Ge-
danken ausführen. Je nach der Art der Eingebung und ihrer Auf-
nahme in den Geist wird das Handeln zu jenem des Gelehrten, des
Künstlers oder aber des Staatsführers, Kirchenführers, Wirtschafts-
führers, Technikers. Je nachdem was geschaut wurde, ist auch die
Verarbeitung und Verwertung eine andere.
Damit haben wir das Grundsätzliche dargestellt. Jener Punkt, der
nun noch weiter aufzuklären ist, liegt in dem Verhältnis, welches
das Schauen und Handeln dabei zueinander hat.
Zum Schauen gelangt, und umso mehr, je höher wir die Schauung
ansetzen, und wäre es die höchste Form, die mystische Verzückung,
muß der Mensch die schmerzliche Erfahrung machen: daß er im
S c h a u e n n i c h t l e b e n k a n n . Das ist das tiefste Gesetz,
zugleich die tiefste Frage des Lebens. Stets muß sich der menschliche
Geist von der Berührung mit der Ideenwelt losreißen, muß zum
Verarbeiten auf sinnlicher Ebene, muß sogar zum äußeren Handeln
übergehen. Dem Schauen muß wieder ein Handeln folgen. Aus der
Berührung der nicht faßbaren Welt muß der Mensch in die faßbare
zurückkehren. Wie das zugeht, erhellt aus dem Obigen. Was im
Schauen angesammelt / wird, fließt in Wirken aus. Es liegt im We-
sen des Wirkens, aus dem Schauen zu folgen, es liegt im Wesen des
Schauens, sich im Wirken darzustellen. (Dieses „Sichdarstellen“,
„Ausfließen“, ist allerdings kein mechanisches, kein zwangsläufiges
Wirken. Sowohl Schauen wie Wirken beruhen auf Eigentätigkeit,
„Selbstsetzung des Ich“, wie Fichte sagte.)
Die Mystiker sagen uns übereinstimmend, daß sie nicht begreifen,
wie die Seele, die den hohen Zustand mystischer Schau erlebt, später
noch im Leibe und wie ihr Träger noch Mensch unter Menschen sein
könne. Dasselbe kann aber jeder gewöhnliche Mensch im Kleinen
für sich feststellen, wenn er von einem erhobenen Zustande des Rau-
sches, der Begeisterung, der Innigkeit in den gewöhnlichen herab-
sinkt; oder sogar, wenn er von dem Zustande gewöhnlicher geistiger
Klarheit in dumpfes, willenloses Dösen hinuntersinkt. Wie steht es
mit dieser Grund- und Urerfahrung des menschlichen Lebens? Aber
die Antwort auf die Frage, w a r u m d a n n d e r n i e d r i g e
Z u s t a n d w i e d e r k e h r e , liegt schon in der Frage selbst:
Darum, weil auch die niederen Geisteszustände des gewöhnlichen