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Der Gesamtertrag der Philosophie Spanns, jener nach der Be-

arbeitung auch der hier beschriebenen und anderen offenen Auf-

gaben, ist einmal dahingehend eingeordnet worden, als wäre er nur

einer unter den vielen Beiträgen zu einem neuen System der Phi-

losophie, zu einer echten Enzyklopädie .. aller Fakultäten, die

als das Gemeinschaftswerk aller führenden Denker .. .“* erwartet

wird. In der Tat wird Spanns Vorarbeit mit der aufgezeigten Mög-

lichkeit ihrer Weiterführung bis zum konkreten kategorialen Ge-

rüst allen endlichen Seins eine Sonderstellung in diesem Gemein-

schaftswerk einzunehmen haben!

IV.

Zur Geschichte des „Philosophenspiegels“

und zu dessen Bedeutung als Zwischenstufe in Spanns Entwicklung

von der „Kategorienlehre“ zur „Ganzheitlichen Logik“

Das Buchmanuskript dieses bedeutenden Werkes Spanns dürfte

Ende 1932 fertig abgeschlossen worden sein, da das Vorwort, ge-

schrieben in der Lahn bei Vordernberg in Steiermark, mit Neujahr

1933 datiert ist. Näheres über die Zeitdauer, welche die Nieder-

schrift in Anspruch genommen hat, sowie über längere Unterbre-

chungen der Arbeit ist kaum bekannt. Da Spann sich dabei eigens

zum Ziele setzt, „Zeitliches und Ewiges in den Lehrgebäuden der

Philosophie“ zu scheiden und „die Geschichte der Philosophie nach

Maßstäben darzustellen“

2

, scheinen der Plan und die Problemreife

zu diesem Werk eine besondere Stellung in seiner philosophischen

Entwicklung eingenommen zu haben. Es ist deshalb wohl nur auf

seine Bescheidenheit zurückzuführen, wenn Spann mit dem „Phi-

losophenspiegel“ nur eine „begriffliche und geschichtliche Darstel-

lung“ der Hauptprobleme der Philosophie vorgelegt haben will.

Daß darin mehr geboten wird und daß gerade in diesem Werk die

wichtigsten Kernprobleme des philosophischen Denkens Spanns eine

wesentliche Vertiefung erfahren, läßt sich unter anderem aus dem

1

Vgl. Walter Heinrich: Das ganzheitliche Verfahren und die Wissenschaf-

ten, in: Wissenschaft und Weltbild, Jg 2, Heft 3, Wien 1949, S. 182.

2

Aus dem Vorwort zur 1. Auflage, oben S. 4.