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stisch-mechanistischen Schema ein neues, lebensvolles Bild entgegen-

zustellen.

Und hiemit kommen wir zum zweiten Erfordernisse: Die

g e i s t i g e n E r s c h e i n u n g e n s i n d a l s G a n z h e i t e n

a u f z u f a s s e n . Das Verfahren, welches wir dem atomistischen

und mechanistischen entgegenstellen, ist das ganzheitliche. Wir

haben es in unserer „Kategorienlehre“

1

grundsätzlich entwickelt und

in der Gesellschaftslehre

2

sowie in der Volkswirtschaftslehre

3

ange-

wendet.

Wir können hier nur an die Hauptpunkte erinnern, die sich

übrigens im Laufe der späteren Untersuchung von selbst erklären

werden. Das ganzheitliche Verfahren ist gekennzeichnet durch die

beiden Grundkategorien der Ausgliederung und der Rückverbun-

denheit. Demgemäß wird auch unsere Geisteslehre in eine Lehre

von der Ausgliederung und von der Rückverbundenheit des Gei-

stes zerfallen. Die Ausgliederung wird näher bestimmt durch den

für die Darstellung entscheidend wichtigen Begriff der A u s -

g l i e d e r u n g s o r d n u n g , deren Bestandteile im R a n g v e r -

h ä l t n i s s e zueinander stehen, wodurch sich ein Gliederbau von

Vorrängen innerhalb des Geistes ergibt. Zur Ausgliederung gesellt

sich die Entfaltung und Umbildung der Ganzheit oder die U m -

g l i e d e r u n g , die sich ebenfalls nach fester Ordnung, der Um-

gliederungsordnung, vollzieht. Sie wird namentlich durch die Ka-

tegorien von G r ü n d u n g u n d / E n t f a l t u n g bestimmt.

Alle diese Kategorien sind wieder nach ihren V o l l k o m m e n -

h e i t s f o r m e n

u n d

U n v o l l k o m m e n h e i t s f o r m e n

näher zu bestimmen.

Das sind, kurz angedeutet, die Begriffsmittel, welche das ganz-

heitliche Verfahren jenen des ursächlich-mechanistischen entgegen-

stellt. Die nachfolgenden Untersuchungen werden diese Begriffsmit-

tel erklären und werden beweisen, daß sie den Reichtum der gei-

stigen Welt in seiner Fülle aufzunehmen vermögen. — Ein weiterer

Hauptpunkt des ganzheitlichen Verfahrens, der sich bereits aus dem

genannten Begriffe der Ausgliederung ergibt, ist: die A n k n ü p -

1

Kategorienlehre ( = Ergänzungsbände zur Sammlung Herdflamme, Bd 1),

Jena 1924 [2. Aufl., Jena 1939].

2

Gesellschaftslehre, 3. Aufl., Jena 1930.

3

Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1929,

/