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Grundleistungen, die wir „T e i l i n h a l t e“ des Ganzen oder
„Teilganze“ nennen. Stufenbau und Teilordnungen oder Teilinhalte
(zwei Begriffe, die allerdings erst später plastisch werden können)
lehren uns den inneren Aufbau des menschlichen Geistes verstehen
und liefern uns erst die entscheidenden Begriffsmittel zu seiner Er-
kenntnis.
Stufenbau und Teilinhalte bilden eine Einheit. Alle Teilinhalte
kehren auf allen Stufen wieder, die höheren Stufen schließen die
niederen der Möglichkeit nach in sich
1
. Wir müssen aber zuerst die
einzelnen Stufen und Teilinhalte / getrennt zu ermitteln suchen.
Zur Erleichterung des Verständnisses der kommenden Untersuchun-
gen schicken wir hier einen Überblick voraus.
I.
Als die inneren S t u f e n des subjektiven Geistes werden sich
erweisen:
1.
der unoffenbare Geistesgrund;
2.
das übersinnliche Bewußtsein (Religiosität, Metaphysik);
3.
das Gezweiungsbewußtsein (Liebe);
4.
das auf Eingebung beruhende Bewußtsein: Wissen und Kunst;
5.
Wollen und Handeln;
6.
das an die Leiblichkeit gebundene Bewußtsein: Instinkt, innere
Sinnlichkeit, äußere Sinnlichkeit;
7.
alle Stufen und Teilinhalte begleitet: das vervollkommnende
oder sittliche Bewußtsein.
II. Die T e i l i n h a l t e sind mit dem Setzen des Geistes
schlechthin, also der Selbstsetzung (wie sie unten zu erklären sein
wird
2
) gegeben; und zwar:
1.
in erleidender, aufnehmender,
2.
in tätiger Form (wie später ebenfalls zu erklären sein wird
3
).
Beide Formen kehren auf allen Stufen in arteigener Weise wieder.
3.
ist zu unterscheiden die besondere Form des Setzens, welche
der Geist in der Wiederherstellung des Früheren oder als Ge-
d ä c h t n i s annimmt.
Alle diese Begriffe, die jetzt freilich noch nicht viel besagen kön-
nen, werden erst in den nachfolgenden Untersuchungen zu erklä-
ren und zu bewähren sein.
1
Vgl. unten S. 148 ff.
2
Vgl. unten S. 21, 39 und 59.
3
Vgl. unten S. 148 ff.
2 Spann 14