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ständige, auf nichts anderes mehr zurückführbare Wirklichkeit

gefaßt. Aber schon die elektromagnetische Theorie des Lichtes

(Faraday-Maxwell), ja der Feldbegriff überhaupt, durchbrach

die Annahme eines leeren Raumes

1

. Der Begriff des Atoms

bestand also schon in der Physik vor der Jahrhundertwende

nicht mehr ganz zu Recht. Nur eine korpuskulare Theorie des

Lichtes, die einen absolut leeren Raum zuließe, wäre mit der

Annahme von Atomen vereinbar gewesen. — Aber nicht nur

grundsätzliche, auch besondere physikalische Widersprüche mit

der Atomtheorie bestanden schon damals. Als Beispiel dafür sei

nur der fatale Begriff der Poren der Körper angeführt, durch

den unter anderem die Elastizität und Zusammendrückungs-

fähigkeit erklärt werden sollte

2

. / Dieser Gedanke ist aber gerade

auf die Atome nicht anwendbar. Denn zuletzt ergibt sich die

Frage: Was geschieht, wenn Atome Zusammenstoßen? Da sie

(die einfachen Atome alten Begriffs) in sich keine Poren mehr

haben, müßten sie als absolut starre Körper behandelt werden,

daher beim Zusammenstoß in Trümmer gehen, was aber voraus-

setzungsgemäß nicht möglich ist, da sie ja die letzten, einfachen

Teilchen sein sollen. Daß überdies manche chemische und physi-

kalische Erscheinungen der Volumänderungen dem Bilde der

Materie mit Poren (als leeren Räumen) widersprechen, ist offen-

bar

3

.

Wenn wir endlich einwenden, daß jede Atomvorstellung das

Weltgeschehen vollständig sinnlos macht, daß sie eine Welt

1Denn das elektromagnetische Feld wie die Welle ist bekanntlich nur als

Kontinuum denkbar.

2

Über die Molekular- und Atomzwischenräume sagt neuestens noch Philipp

Lenard: „Man stelle sich ein Kubikmillimeter irgendwelcher Materie in 5-mil-

lionenfacher Längenvergrößerung vor. Man hat dann einen Würfel von 5 km

Kantenlänge, also etwa 1 Stunde entlang zu gehen und so hoch wie die Alpen-

gipfel. Dieser Würfel erscheint dann erfüllt von etwa hanfkorngroßen... Mo-

lekülen . . . , die aber immer noch Zwischenräume frei lassen,... [so nämlich,] daß

die Moleküle aus Atomen zusammengesetzt sind,... [in denen man] wieder fei-

nere Bestandteile, nämlich die beiden Elektrizitäten [findet], d i e . . . innerhalb

des Atomraumes noch sehr viel freie Zwischenräume lassen und viel Bewe-

gungsmöglichkeit übrig behalten.” (Lenard: Deutsche Physik, Bd 1, München

1936, S. 30. Vgl. auch S. 31 und öfter.)

Das ist ein himmelschreiendes Zerrbild der Natur. Die N a t u r h a t k e i n e

L ö c h e r ! Materie ist s t e t i g e Raumerfüllung; und überdies ein Inbegriff

einander d u r c h d r i n g e n d e r Raumerfüllungen (Verräumlichungen), wie

wir später zu beweisen gedenken.

2

Siehe unten S. 85.

3 Spann, 15