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B. Ist der R a u m A n f a n g o d e r E n d e d e r N a t u r ?
Schelling und seine Schule konstruierten den Raum als den
logischen Anfang, als Grundlegung der Natur. Als erste Setzung
des Weltgeistes sollte das völlige Gegenteil des Geistes, der
Raum, erscheinen, der dann folgerichtig als Raum an sich, also
als leerer Raum gefaßt wird. Vom Raume aus erst wurden durch
weitere dialektische Setzungen die Naturerscheinungen ent-
wickelt: Das Gegenteil der Ausdehnung wäre die A t t r a k -
t i o n (gleichsam die Rücknahme des Raumes), weiter folgen:
Zeit — Bewegung — Licht — das Körperliche; schließlich
Magnetismus, Elektrizität und Chemismus
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.
Soviel Tiefes und Geistvolles Schelling und seine Schüler
dabei vorbrachten — mehr als sich hoffärtige Schulweisheit der
materialistischen Naturforschung dabei träumen läßt —, denkt
man alle Voraussetzungen des Raumes folgestreng durch, so
kann man ihn nicht als Anfang, vielmehr nur als Ende der Wege
der Natur begreifen! Wird der Raum als der logische Anfang /
der stofflichen Welt betrachtet, so muß er als leerer Raum gefaßt
werden. Dann aber verwickelt man sich in Widersprüche. Denn
dann müßten die Dinge nachträglich in den Raum hinein-
spazieren. Da sie aber selbst schon Räume sind, käme dann —
Raum in den Raum hinein. Das ist bei dieser Auffassung über-
dies wegen der Undurchdringlichkeit, die sie in sich schließt, ein
Widerspruch. Naturphilosophisch ergibt sich ferner die Auf-
gabe: nach dem Raumbegriffe (das heißt von der Konstruktion
des Raumbegriffes aus) die Dinge und Eigenschaften zu kon-
struieren. Wie soll das aber geschehen? — wie will man vom
Raume als einer leeren Form aus je zu den Eigenschaften (Quali-
täten) des Stoffes kommen und sie zu ihm hinzubringen? —
wie zu einem Verständnis derselben kommen, wie vor allem
den Dingbegriff daraus herleiten? Daß es unmöglich ist, vom
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In Schellings bedeutsamer Abhandlung: Darstellung des Naturprocesses,
1843 (Sämmtliche Werke, Abt. 1, Bd 10, Stuttgart 1861, S. 301 ff.), kommt
dies am deutlichsten zur Geltung. Hätte Schelling nicht den Fehler begangen,
das Werden der Natur mit dem Raume beginnen zu lassen, wodurch er not-
gedrungen zu dem Fehlbegriffe des l e e r e n R a u m e s kommen mußte;
wäre er ferner nicht durch die dialektische Gegensatzlehre, die ihn zu fort-
währendem Aufstellen von künstlichen Gegensätzen zwang, gehemmt gewesen:
er hätte in dieser Abhandlung die Naturphilosophie neu zu begründen
vermocht.