Table of Contents Table of Contents
Previous Page  6709 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 6709 / 9133 Next Page
Page Background

[91/92]

85

schaften (Härte usw.) stören, daher i n s o f e r n e undurch-

dringlich sind, soferne sich aber die Eigenschaften nicht stören

(ihnen z. B. Röntgenstrahlen einwohnen), sind sie durchdringlich.

Der S t o f f i s t a l s o v e r h ä l t n i s m ä ß i g d u r c h -

d r i n g l i c h u n d z u g l e i c h v e r h ä l t n i s m ä ß i g u n -

d u r c h d r i n g l i c h .

Insoferne die ältere Physik alles auf Bewegung zurückführte, lag Folge-

richtigkeit darin, grundsätzliche Undurchdringlichkeit anzunehmen und die

Erscheinungen der Durchdringlichkeit durch Eindringen des einen Körpers

in die „Poren” des anderen zu erklären. Seitdem man aber das / Licht und die

Strahlungserscheinungen nicht mehr als Bewegungen kleinster Teilchen erklärt,

sondern als Zustände (die wellenartig, schwingungsmäßig wechseln, keineswegs

W e l l e n b e w e g u n g e n im Raume sind, also nicht etwa nach Art der Wellen

eines Ährenfeldes, über das der Wind streicht, aufzufassen sind, sondern eher

einem regelmäßigen Temperatur Wechsel des Wassers, z. B. von 00 auf 1000 C

vergleichbar), seither ist die Annahme der Undurchdringlichkeit unseres Er-

achtens nicht mehr folgerichtig. Die Durchdringlichkeit der Körper mit Licht,

Elektrizität, Röntgenstrahlen usw. ist nicht mehr aus den Poren erklärbar.

Auch jene chemischen Stoffe, bei denen die „Moleküle” der Verbindungen

kaum mehr Raum einnehmen, als vor der Verbindung jedes „Atom” einzeln

einnahm, widersprechen der Annahme von Poren. Dabei sollen die Atome noch

gesonderte Bewegung innerhalb dieser „Moleküle” bewahren (nach der mecha-

nischen Wärmetheorie). Oder es sollen freie Elementarquanten negativer Elek-

trizität (Elektronen) bei entsprechender Geschwindigkeit frei die Atomräume

passieren! Auch bei den Gasen stellt diese Theorie selbst fest, daß zusammen-

stoßende Atome (Moleküle) bei steigenden Geschwindigkeiten zu größeren

Annäherungen kommen, als es ihren für geringe Geschwindigkeiten geltenden

Durchmessern entspricht.

Eine Widerlegung der Undurchdringlichkeit ist unseres Erachtens auch die

Erscheinung der E l a s t i z i t ä t . Für sie sind „Poren” keineswegs Bedingung.

Der Begriff der Elastizität fordert schließlich, daß die Atome selbst elastisch

wären. Die alten Atome aber können dies nicht sein, da sie keinen inneren

Zwischenraum haben; die neuen Atome noch weniger, weil der Zusammenstoß

von „Planetensystemen” (die sie sind) jedenfalls nicht nach den Gesetzen der

Elastizität vor sich geht. Die Annahme von Poren leistet also für die Elastizität

nichts.

In der Wirklichkeit gibt es keinen Ort, der nicht ein Vie-

lerlei von einander durchdringenden Verräumlichungen wäre.

Ein Beispiel dafür bietet auch der besondere Fall des sogenann-

ten Vakuums. Bevor ein Vakuum entstand, war die Luft oder

das Gas Träger von Eigenschaften. Wird der betreffende Raum

ausgepumpt, so geht nach heutiger physikalischer Vorstellung

auch durch ihn das stetige elektromagnetische Feld, das Gravi-

tationsfeld und anderes mehr — es sind also Eigenschaften im

Vakuum und sogar mehrere an der gleichen Raumstelle. Also

auch dort ist Ineinander von Verräumlichungen.

/

7 Spann, 15