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Der Aggregatzustand des gelösten Salzes ist in Wahrheit weder als Gas noch
als Flüssigkeit zu begreifen. Es ist als ein zwischen Vorräumlichkeit und Räum-
lichkeit schwebender, das Flüssige s t e t i g durchdringender Zustand zu denken,
ähnlich wie Licht den Kristall durchdringt.
Dieses verhältnismäßig Vorräumliche, so unbegreiflich es uns an sich ist,
macht uns doch soviel begreiflich, daß es die Geburtsstätte der Verräumlichung
zur b e s t i m m t e n Gestalt ist, nämlich zur Gestalt mit innerem Gefüge, mit
bevorzugten Richtungen.
Soviel ist sicher und lehrt uns dieses Beispiel unwiderleglich: die Natur ist
nicht in allen ihren Zuständen gleich sehr auf bestimmte Weise verräumlicht.
Das Chaos lebt fort und bedroht die Welt.
Volle Verräumlichung ist ihrem Wesen nach Bestimmtheit der Gestalt, was
aber nicht überall im selben Maße erreicht ist, z. B. in Lösungen (aber auch
in Gasen und Flüssigkeiten) nicht im selben Maße wie in festen Kristallen. Der
Lösungszustand ist erst der Mutterschoß der Vollgestalt.
IV.
Die Durchdringlichkeit oder das Ineinander
von Verräumlichungen als notwendiges Grundmerkmal
der Materie
Auf die Durchdringlichkeit des Stoffes stießen wir schon beim
Begriffe des Raumes als einer Verräumlichung des Über-
räumlichen. Aber erst jetzt, wo wir schon bei der stofflichen
Welt angelangt sind, ist es an der Zeit, diese Frage genauer zu
erörtern.
/
In der Welt verräumlichen sich die einzelnen Dinge keines-
wegs bloß nebeneinander, wie der Augenschein es uns nahelegt.
Die genauere Überlegung lehrt, warum das auch gar nicht
möglich sei. Wären die Verräumlichungen nur nebeneinander,
dann müßten sich die vorräumlichen Wesenheiten der Dinge
getrennt (isoliert) voneinander verräumlichen, was aber der
Forderung, daß sie immateriell Zusammenhängen, in irgendeiner
Weise eine Ganzheit bilden, daß sie einem Urwesen angehören,
widerspricht. Abgetrennte Verräumlichungen könnten auch nur
zufällig einen stetigen Gesamtraum ergeben, könnten sich nur
zufällig gerade so aneinanderschließen, daß „zwischen“ ihren
Verräumlichungen keine unräumliche Leere entstünde. Das
Gegenteil muß zutreffen: die Dinge durchdringen sich, bilden
gemeinsame Räume.
Mag sich auch der Neuling zuerst gegen die Durchdringlich-
keit sträuben, zu Ende gedacht ist daher einzig und allein die
Annahme: daß sich die Gesamtheit der Dinge, als Ganzheit, in
e i n e m Gesamtraume verräumlicht; jede Untergruppe von