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S e c h s t e r A b s c h n i t t

Das Wesen der Bewegung

Mit dem Folgenden greifen wir den späteren Untersuchungen

teilweise vor. Doch liegt uns daran, hier schon alle Folgerungen

aus dem gewonnenen Raumbegriffe zu ziehen. Er lehrt uns den

Raum als Tat der Verräumlichung, nicht aber als etwas Fertiges

zu verstehen. Der Kristall, der einmal gebildet ist, ist nicht

schlechthin da, ist nicht fertig und „tot“, ist nicht das end-

gültige Ergebnis der Kristallbildung. Vielmehr bleibt der Kristall

nur solange bestehen, als die Verräumlichungstat, die ihn bil-

dete, fortdauert. Überall, wo Raum ist, ist die forterhaltende

Tat der Verräumlichung von Naturwesenheiten. Ohne diese fort-

erhaltende Tat müßten alle Naturdinge in das Nichts verschwin-

den. „Leeren Raum“ gibt es nicht, „leerer Raum“ wäre Raum

ohne Verräumlichung, und das ist ein Unbegriff.

Von diesen Bestimmungen des Raumbegriffes her ergibt sich

auch eine genauere Bestimmung des Begriffes der Bewegung.

Wir unterscheiden:

1.

die gestalt- und raumbildende oder Urbewegung;

2.

die nachträgliche oder ortverändernde Bewegung oder ab-

geleitete Bewegung.

I.

Gestalt- und raumbildende Bewegung oder Urbewegung

Die Urbewegung geschieht durch eigenschaftbildende und

formbildende Mächte und zeigt sich besonders deutlich in der

Kristallisierung und in der Bildung neuer chemischer Stoffe.

aber auch in der geistig bedingten Bewegung, so der einfachen /

Muskelbewegung durch den Willen; und in der Fernwirkung

auf Körper bei seelischen Bannzuständen (Hypnotismus usw.),

die sogenannte Telekinese oder Fernbewegung. Auf diese letzte-

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