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wir mit Recht die Vor-Anwesenheit der Zukunft in jeder Gegen-

wart, daher in jedem Naturvorgange nennen können. Das er-

gibt sich unwiderleglich aus folgendem Gedankengange.

Sofern die Verräumlichung immaterieller Wesenheiten ihre

Verzeitlichung zur begrifflichen Voraussetzung hat, so muß der

Verräumlichungsvorgang in jedem seiner zeitlichen Zustände

(Stadien) auf das Ende hingeordnet sein. Denn der Verräum-

lichungsvorgang ist im Vorräumlichen eine unteilbare Ein- / heit.

Jede Gegenwart in der Natur ist demnach auf eine Zukunft

hingeordnet.

Dies ist keine schale, allzumenschliche Zwecklehre, welche die

großen Naturerscheinungen im Hinblicke auf die kleinen Be-

dürfnisse der Menschen bestimmen will, sondern eine aus dem

Wesen des Naturverlaufes geschöpfte Einsicht in die Hinordnung

der Zeitstufen der Naturvorgänge aufeinander.

Im sogenannten Minimumprinzip, ja sogar schon im Be-

griffe der Beschleunigung liegt die Hinordnung auf die Zukunft

in gewissem Sinne beschlossen. Die mathematische Physik drückt

allerdings auch die Hinordnung zur Zukunft nur in Größen, in

einem Mehr oder Weniger — Beschleunigung, Verzögerung —

aus. Aber hinter den Größen verbirgt sich doch ein Ende, ein

Sinn, wenn ihn auch die Physik nicht mehr ins Auge faßt. Der

an den mechanischen Ursächlichkeitsbegriff gewöhnte neuzeit-

liche Naturwissenschaftler sagt: auf A folgt B unter gewissen,

von den Naturgesetzen angegebenen Bedingungen. Die ideali-

stische Naturphilosophie, welche die Naturerscheinungen als

Verräumlichungen immaterieller Wesenheiten versteht, sagt: das

Stadium A und das Stadium B sind Stufen (Glieder) in der

Kette der Erscheinungen, die weiter geht zu C, D, E . .., daher

alle hingeordnet sind auf den weiteren Verlauf. Ob dieser ein

unbedingtes Ende Z habe, wie wir es von den logischen Schluß-

ketten kennen, oder in einen Kreislauf führe, wie beim Wasser

oder beim Stickstoffe, ist eine Frage, die sich vom bloßen Zeit-

begriffe aus nicht beantworten läßt. Da aber Zeit nur durch

Zeitloses möglich ist, also kein blinder Fortgang in das Leere

und Unendliche, so ist die Zukunft zu allerletzt auch das Ende

der Zeit. Dieses kennen wir in der Natur nicht. Aber auf die

Zukunft ist jede Naturerscheinung im Großen wie im Kleinen

hingeordnet.

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