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dennoch der Naturbetrachtung Dienste zu leisten vermögen,
wird erst die Durchführung zu lehren haben.
Wir beginnen diese mit dem Stufenbau, weil für ihn die Dar-
legung der Rückverbundenheit schon vorarbeitete
1
.
I.
Der Stufenbau
A. B e g r ü n d u n g d e s B e g r i f f e s d e s S t u f e n b a u e s
1.
Der heimliche Dingbegriff in den
Naturwissenschaften
Der Stufenbau
Es ist vor allem der Begriff der Rückverbundenheit, welcher
uns auf den Begriff des Stufenbaues hinweist. Denn wenn das
Niedere im Höheren rückverbunden, befaßt ist, ergibt sich ein
Stufenbau dieser Schichtungen, nämlich der Gattungen und Arten
und schließlich der einzelnen Dinge. Umgekehrt: haben wir ein-
mal den Begriff des Dinges, so folgt von selbst seine Überhöhung
durch Arten / und Gattungen. Man denke an die Mineralogie, in
der Gattungen und Arten ähnlich wie in der Botanik Vor-
kommen.
Dem Dingbegriffe widerstreitet nun die mathematische Physik.
Sie muß, wie sich zeigte
2
, den Dingbegriff verfahrenmäßig ab-
lehnen, ihn in „Beziehungen“ auflösen (z. B. der Wärme und
Elektrizität). Es ist aber ein grundsätzlicher Irrtum der mathe-
matischen Physik, daß man die Eigenschaften als solche, o h n e
D i n g e , rein abstrakt behandeln könne; daß ein Zusammen-
hang der Eigenschaften in jeweils gestaltenden Einheiten, den
Dingen, nicht bestehe. Die Eigenschaften treten in Wahrheit
stets nur an den Dingen auf. Zuzugeben ist, daß sich die Unter-
stellung, als ob die Einheit der Dinge und ihrer Stufen nicht da
wäre, als ob daher die Eigenschaften jeweils an und für sich
selbst, die „Beziehungen“ losgelöst von den Dingen bestünden,
in der Physik nach einer bestimmten Seite hin fruchtbar erwies;
aber sie erschöpft den Gegenstand nicht. Vielmehr ist diese Un-
terstellung nur durch das mathematische Verfahren geboten,
denn dieses kann das Irrationale, Nichtmeßbare der Einheit des
Dinges nicht erfassen. Daraus folgt aber nicht, daß diese Unter-
stellung das Wesen der Natur bezeichne.
1
Siehe oben S. 123ff.
2
Siehe oben S. 166ff. und öfter.