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1.

der Atombegriff;

2.

der Begriff einer sogenannten „energetischen Differen-

zierung der Materie“;

3.

die Erscheinungen arteigener Gegenseitigkeit von Eigen-

schaften an bestimmten Dingen;

4.

Hinweise auf die Endlichkeit der Welt und

5.

auf die Einmaligkeit der Naturvorgänge.

/

Inwieferne der A t o m b e g r i f f nichts als ein letzter Rest

des Dingbegriffes, sozusagen der geschrumpfte „Träger von Be-

ziehungen“ ist, der an die Stelle des echten Substanzbegriffes

(der ebenfalls als „Träger von Beziehungen“ behandelt wurde)

trat, haben wir schon in früheren Zusammenhängen erörtert

1

.

In der Feldphysik und in verwandten Richtungen wird öfters

der Begriff der „ e n e r g e t i s c h e n D i f f e r e n z i e r u n g

d e r M a t e r i e “ gebraucht. Das ist insoferne ein heimlicher

Dingbegriff, als die Abgrenzung dieser „energetischen Differen-

zierung“ in bestimmter Weise vorgenommen werden kann

(schließlich kann das Atom mit seinen Kraftzentren Proton und

Elektron usw. selbst als ein solches Differenzierungsgebiet be-

trachtet werden). Hier handelt es sich in Wahrheit schon nicht

mehr um ein bloßes Nebeneinander von Erscheinungen, um bloße

„Komplexe“, sondern um Gesamtzusammenhange und in d i n g-

h a f t e r E i n h e i t gedachte Gegebenheiten. Denn der Begriff

eines solchen „Differenzierungskomplexes“ wird ja in Wahrheit

als Inbegriff zusammenbestehender und zusammengehöriger

Eigenschaften behandelt, also als Ding.

Wesentlicher noch als diese und ähnliche bezeichnende Aus-

hilfen des mathematischen Beziehungsdenkens, ja von entschei-

dender Bedeutung ist die Tatsache: daß die Physik immer wieder

auf arteigene G e g e n s e i t i g k e i t e n der Eigenschaften

stößt, die an bestimmten Dingen haften. Zum Beispiel ist der

Satz „Die Körper werden durch Wärme ausgedehnt“ — in be-

stimmten Gegenseitigkeiten (Kombinationen) von Eigenschaften

nicht gültig, so beim Wasser. Die Erwärmung von Wasser von

0° auf 4° führt bekanntlich zum Gegenteil der Ausdehnung. Es

handelt sich hier nicht um eine Anomalie der Wärme, sondern

um eine ganz bestimmte, arteigene Gegenseitigkeit von Eigen-

1

Siehe oben S. 16ff.

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