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des Wortes. Auch die „Beziehung“ ist also nur eine Unter-
stellung, nur ein G r e n z begriff, der praktisch mit Erfolg ver-
wendet werden kann, aber theoretisch in Wahrheit ungültig ist.
In einer Ganzheit besteht kein Teil für sich, kein Teil kann
daher zu einem anderen Teile u n m i t t e l b a r in Verhältnis,
in „Beziehung“ treten. Vielmehr sind beide Erscheinungen durch
ihre bestimmte G l i e d h a f t i g k e i t gekennzeichnet. Die
Gliedhaftigkeit zeigt ihre Stellung im Ganzen, ihr bestimmtes,
arteigenes Enthaltensein im Ganzen an. Daher kann ein Glied
nur kraft dieser Gliedhaftigkeit, das heißt aber: über das Ganze
hinweg, durch das Ganze hindurch, auf ein anderes Glied
wirken. Es kann nicht unvermittelt durch das Ganze mit einem
anderen Gliede in Beziehung treten. An die Stelle des Begriffes
der Beziehung tritt grundsätzlich und kategorial gesehen der
Begriff der „Unberührbarkeit“ oder Beziehungslosigkeit der
Teilinhalte und Stufen, also der Glieder. Wir haben diesen
Begriff an anderer Stelle näher entwickelt
1
. In der Naturwissen-
schaft kann infolge der nur geringen Durchsetzbarkeit der
sinnvollen Gliedhaftigkeit eines Dinges und seiner Eigenschaften
praktisch der Begriff der Beziehung allerdings mit Erfolg an-
gewendet werden. Verfahrenkundlich muß man sich aber darüber
klar sein, daß es eine Beziehung der Dinge zueinander im genauen
Sinne des Wortes nicht gibt.
Die mathematische Naturwissenschaft hingegen glaubt von
einem anderen Grundbegriffe ausgehen zu müssen, von der
nicht durch eine Ganzheit vermittelten, also unmittelbaren
„Beziehung“, „Wechselbeziehung“, „Wechselwirkung“.
Die Annahme unmittelbarer Wechselwirkung oder Beziehung
der Teile aufeinander wird übrigens mehr und mehr / auch in
den mathematischen Naturwissenschaften zur bloß praktischen
Näherung. Immer mehr zeigt sich, daß eine solche Wirkung der
Teile aufeinander nicht besteht. Wenn z. B. zwei Billardkugeln
aufeinanderstoßen, so kann zwar diese „Beziehung“ nach dem
Gesetze des Parallelogrammes der Kräfte scheinbar für sich
eindeutig dargestellt werden; aber trotzdem fehlt es an der ver-
mittelnden, überhöhenden Einheit nicht. Es ist das Schwerkraft-
feld, in dem sich der Zusammenstoß abspielt. Würde z. B.
1
Vgl. Kategorienlehre, 2. Aufl., Jena 1939, S. 282 ff.