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der Stoffwelt liegend ansehen, daß sie zum Leben hingeordnet
sei, sehen wir ihre Aufgabe, als Unterlage des Lebens und durch
dieses hindurch schließlich als Unterlage des Geistes zu dienen,
nirgends vollkommen erfüllt. Denn die anorganische Natur ver-
mag in dem oft übergroßen Wechsel ihrer thermischen, elektro-
magnetischen und chemischen Eigenschaften keinem lebendigen
und geistigen Wesen eine vollkommene Unterlage zu bieten.
Hier verwandelt sich das bloß Unzulängliche, das Sich-selbst-
nicht- / Erreichen zuletzt in Unholdisches. Wie der Geist, so
hat auch die Natur ihre Nachtseite.
C.
Das V e r f a h r e n
1.
Die Unterstellung eindeutig zahlenmäßiger Bestimmtheit der
Naturvorgänge
Die entscheidende Folgerung, die sich aus der Räumlichkeit
der Naturerscheinungen im allgemeinen und dem Wesen ihrer
Ausgliederungsordnung im besonderen ergibt, bezieht sich auf
das Verfahren. Es beruht, wie schon dargelegt, auf der Unter-
stellung eindeutig zahlenmäßiger Bestimmtheit der Naturvor-
gange.
Die Räumlichkeit erwies sich uns früher als dasjenige, was
die Z a h l erst zur völligen Verwirklichung bringt. Zwar ent-
springt die Zahl im Reiche des Geistes (nämlich aus der Auf-
einanderfolge von Setzungen schlechthin in der Zeit); aber eine
Verwirklichung und praktische Ausbildung des Zahlensystems
ist erst dadurch möglich, daß eine in sich selbst meßbare Größe
als Einheit sich darbietet. Durch sich selbst meßbar ist nur der
Raum. Alle praktische Zahlenlehre, alle Mathematik geht auf
Geometrie zurück
1
.
Da infolge Vermitteltheit der Naturerscheinungen, insbe-
sondere der Selbstlosigkeit der Naturteile, die Möglichkeit einer
Erfassung ihres Sinngehaltes, des sinnvollen Zusammenhanges
ihrer Leistungen, nur in eingeschränkter Weise gegeben ist, tritt
die Möglichkeit, das Naturgeschehen größenmäßig darzustellen,
um so mehr in den Vordergrund. Indem man nicht nach dem
sinnvollen Zusammenhange der Erscheinungen sucht, sondern
nur nach ihrer äußerlichen Abfolge, wird mechanische Ursäch-
1
Siehe oben S. 62.