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Die Grundtatsache, auf die wir hier stoßen, ist überall klar
und deutlich zu beobachten: In der Natur herrscht ebensowenig
Vollkommenheit wie im Geiste. Die N a t u r e r r e i c h t s i c h
s e l b s t n i c h t . Die sich verräumlichenden Wesenheiten
können sich nicht vollkommen darstellen. Gleichwie der Gedanke
sich selbst nicht erreicht, sondern in Irrtum und Dumpfheit
verfällt; gleichwie das Leben sich selbst nicht erreicht, sondern
in Krankheit ausartet; ebenso ist die Natur ihrer nicht ganz
und gar Meister. Ihre G e s t a l t e n erreichen nicht überall,
was ihnen ihrem reinsten Wesen nach zukäme, nämlich das
Licht (ein Satz, den wir erst später begründen können
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); ihre
S t o f f e erreichen nicht überall die Gestalt. Der Kristall, wo
er auftritt, kann sich selten in ungestörter Reinheit entfalten. Er
kann aber / auch nicht leicht auftreten. Der Kristall ist zwar die
Wesensform aller Stofflichkeit, aber die größte Menge der Stoffe
bringt es nur zu kristallinischen Formen. Und diese Formen, die
sozusagen nur Halbkristalle sind, kommen wieder meist in
Häufungen oder Vermengungen aller Art zur Entstehung und
werden oft zu Konglomeraten zusammengeballt, schließlich zu
Erden zerrieben (die dann allerdings wieder arteigene Formen
und Eigenschaften annehmen, da die Natur nie ganz gestaltlos
sein kann). Die Stoffe erreichen aber auch ihr W e s e n nicht
immer, wie Erscheinungen nach Art der „Zinnpest“ beweisen.
Die Hinordnung der Stoffe und Dinge zueinander in einem
großartigen Stufenbau, der bis zum Weltganzen hinaufreicht,
wird zwar von den schöpferischen Kräften der Natur vollzogen,
aber sie erreichen hierin keine Vollkommenheit der Gegenseitig-
keit. Die Gegenseitigkeitsverhältnisse der Dingwelt sehen wir
nirgends in vollem Einklange. Überall sehen wir die Erschütte-
rung der Ordnung, überall dauernde oder vorübergehende
Störungen. Katastrophen und Verfinsterungen am Himmel; Erd-
beben, Gewitter, Taifune, riesenhafte Bergstürze, Feueraus-
brüche, Sturmfluten und tausend andere Störungen auf der Erde.
Sogar von den Eigenschaften (Teilinhalten), die wir selbst
unmittelbar am wenigsten verstehen, daher in der Vollkommen-
heit und Unvollkommenheit an sich selbst kaum beurteilen
können, gilt ähnliches. Soferne wir es nämlich als mit im Wesen
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Siehe unten S. 236 ff.