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[19,20]
A sei hier die oberste, absolute Ausgliederungsmitte, Gott; B das
vermittelnde Zentrum, z. B. bestimmte Naturgewalten ,der Him-
mel usw. oder die Gemeinschaft; C der Mensch. Nun kann der
Mensch:
(a)
u n m i t t e l b a r die Rückverbundenheit in seinem höchsten
Zentrum A erleben, indem er die vermittelnden, naturhaften
Wesen, B, überspringt (was der Strich mit dem Pfeile anzeigt) —
die m y s t i s c h e n Z u s t ä n d e . Sie enthalten die höchste Obcr-
sinnlichkeits-, das heißt Gotteserfahrung; oder
(b)
der Mensch kann die Verbindung mit den vermittelnden Zen-
tren, namentlich den Naturwesen (B), eingehen — die m a g i -
s c h e n Z u s t ä n d e . Sie enthalten eine niedere übersinnliche Er-
fahrung
1
. Forschen wir aber näher in der Religionsgeschichte, so
finden wir endlich noch eine andere Quelle religiöser Vorstellungen
als relativ selbständig wirksam, obwohl sie nicht eigentlich ur-
sprünglich ist, sondern sich selbst erst vom mystischen oder auch
magischen Erleben ableitet:
(c)
das U n s t e r b l i c h k e i t s b ewu ß t s e i n des Menschen. /
Es wird sich zeigen, daß jede dieser Quellen der Religionen einen
a r t e i g e n e n B e i t r a g zur Entstehung des religiösen Bewußt-
seins und damit zu jener Ausgestaltung, Konkretisierung des Reli-
giösen liefert, welches wir in der Geschichte antreffen.
1
Worüber Näheres später.