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der Seele, Göttlichkeit, daher Einheit des Weltgrundes und Seelen-
grundes (Brahman ist Atman, „tat tvam asi“), göttliche Seligkeit
(„Gott ist Sein, Denken und Wonne“), Unsterblichkeitsbewußtsein.
Das belegten wir in unseren früheren Darstellungen des Brahmanis-
mus reichlich.
Zweitens: der B u d d h i s m u s zeigte mit seiner Erlösungslehre,
seinem Yogaweg und seinem Endziel die Berührung des göttlichen
Seins (Nirvâna) im Seelengrund, zuletzt dieselben mystischen Ele-
mente, wenn auch allerdings in anderen Fassungen. Nur weil es ihm
auf etwas anderes ankommt, vor allem nämlich auf die Beendigung
der vermeintlichen Seelenwanderung, die Verhinderung der irdi-
schen Wiedergeburt, ist es möglich, daß Gottesbegriff und Unsterb-
lichkeitsbewußtsein dabei zum Teil verdunkelt wurden (nämlich
durch die scheinbare Ungeklärtheit des Nirvânabegriffes im ur-
sprünglichen Buddhismus)
1
.
Drittens: der T a o i s m u s (Laotse). Seine mystische Grund-
natur ist außer allem Zweifel. Auch bei ihm kann es an den an-
geführten mystischen Grundwahrheiten, vor allem der Gottver-
wandtschaft (Tao-Verwandtschaft) der Seele nicht fehlen
2
; auch hier
liegt die Verschiedenheit zum Teil mit darin, daß es nach Zeit und
Volk auf anderes ankam, und zwar auf Ethik und Staatslehre, also
auf das Außenwerk der Religion, welches später von Kungfutse und
anderen fortgebildet wurde.
Viertens: Die ä g y p t i s c h e S o n n e n r e l i g i o n und ihre
M y s t e r i e n lassen ebenfalls einen rein mystischen Kern ver-
muten, jedoch vermögen wir nur mittelbare Schlüsse darauf zu
ziehen. Am tiefsten scheint mir hier noch Röth eingedrungen zu
sein, trotzdem ihm zu seiner Zeit nur wenig Stoff zur Verfügung
stand
3
. Er läßt Gottverwandtschaft, Einheit des Seelen- und Welt-
grundes mit Gott, Unsterblichkeit erkennen. Ähnlich Brugsch
4
; über
die untere, magisch ver- / wilderte, totemistische Schichte der ägyp-
tischen Religion sprachen wir uns schon aus.
Fünftens: Die Betrachtung der Lehre Z a r a t h u s t r a s mit
dem mystischen Licht- und Himmelreich Ahuramazdahs sowie dem
1
Siehe oben S. 12S f.
2
Siehe oben S. 117.
3
Siehe oben S. 208.
4
Siehe oben S. 74 f.