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Durch F i c h t e , welcher die Kategorien deduktiv aus den Set-

zungen des Ich herleitete, vorbereitet, trat S c h e l l i n g mit seiner

„Identitätsphilosophie“ hervor. In ihr wird erklärt, dasselbe Gei-

stige, welches sich in der menschlichen Vernunft äußere, komme

auch im Gegenstande zur Erscheinung.

F i e g e 1 war es, der diesen Grundgedanken der Einerleiheit

(Identität) von Denken und Sein (des Gegenstandes und des Begrif-

fes) übernahm und daraus zum ersten Male in der Geschichte der

Logik zur Seinslehre (Ontologie) machte, also eine o n t o l o g i -

s c h e L o g i k systematisch entwickelte. Die Wissenschaft der Lo-

gik stand ihm aber nicht nur unter der Voraussetzung der Einerlei-

heit von Denken und Sein, sondern auch des von Fichte entwickel-

ten d i a l e k t i s c h e n V e r f a h r e n s . Dieses bestand darin,

daß auf eine Setzung (Thesis) eine Gegensetzung (Antithesis) und

auf diese eine Ineinssetzung (Synthesis) folgte. Bei Flegel wurde die-

ses Verfahren geradezu zur „ S e l b s t b e w e g u n g d e s B e -

g r i f f s “ , wobei aber „Begriff“ der im gegenständlichen Sein wirk-

same Gedanke des Weltgeistes (um es so auszudrücken) ebenso gut

ist wie der subjektive Gedanke des Menschen.

Diese Dialektik des Begriffs tritt, wie man sieht, an die Stelle der

Platonischen „Idee“ und der Aristotelischen „Form“, insbesondere

letzterer, da diese von Aristoteles den Dingen immanent gedacht

wurde. Der große Hegelische Grundsatz: „Alles, was ist, ist ver-

nünftig“, hatte für die Wissenschaft der Logik die grundlegende Be-

deutung, der Gedanke sei selbst das Sein, welches er erkennt, das

Erkennen finde selbst den Gedanken in der Natur, im Gegenstande

vor. Damit war die Logik aus einer vom Sein abtrennbaren, daher

formalen, sich ins Leere verlierenden Wissenschaft in eine gegen-

ständliche, ontologische verwan- / delt. Es ist der der Natur inne-

wohnende, sie inhaltlich bestimmende und zugleich im Menschen

gedachte Gedanke, dessen Gegenstand nunmehr die Logik ist.

Verschmilzt Flegel Ontologie und Logik zu einer Einheit, so geht

er doch erst in jenem Teil seiner „Logik“, welche den subjektiven

Begriff behandelt, auf die Lehren der überlieferten Logikwissen-

schaft ein. Daß er dabei das Verhältnis zur Empfindung und Wahr-