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Wir kommen auf die Lehren des Aristoteles später wiederholt
zurück.
Aristoteles nennt das Hauptstück seiner logischen Untersuchungen, die später
unter dem Namen O r g a n o n zusammengefaßt von den Peripatetikern her-
ausgegeben wurden, „Analytik“ (έπιστήμη αναλυτική, τά αναλυτικά), das heißt
Auflösung, Zurückführung, nämlich der wissenschaftlichen Untersuchung auf ihre
Bedingungen. Das Organon enthält: die Schrift von den Kategorien (περί
κατηγοριών, de categoriis); die Schrift von Satz und Urteil (περί έρμηνείας, de
interpretatione); / die zwei Bücher „Erste Analytik“ (άναλυτικά πρότερα, ana-
lytica priora), welche von den Schlüssen handeln; die zwei Bücher „Zweite Ana-
lytik“, welche von Beweis, Definition, Einteilung und den Prinzipien handeln
(άναλυτικά υστέρα, analytica posteriora); die acht Bücher „Topik" (τοπικά,
topica, τόπο = Ort, soviel wie Gesichtspunkte, von denen aus geschlossen wer-
den kann), welche von den dialektischen oder Wahrscheinlichkeitsschlüssen han-
deln; endlich das Buch von den Trugschlüssen der Sophisten
(
περί σοψιστικών
ελέγχων, de elenchis sophisticis).
B. S t o a u n d S c h o l a s t i k
Im späteren Altertum wurde die Aristotelische Logik mehr und
mehr nach der f o r m a l e n Seite hin ausgebildet. Die Stoiker be-
arbeiten namentlich die Lehre von den hypothetischen und den
disjunktiven Schlüssen und untersuchen den Wert der Wahrneh-
mung. Zum Teil fassen sie ihre Lehren bereits unter dem Namen
L o g i k zusammen, den Aristoteles noch nicht gebrauchte. Die
Scholastiker wenden sich besonders der Aristotelischen Schlußlehre
(Syllogistik) zu, die sie vielfach kommentieren. Durch das Aufkom-
men des scholastischen Nominalismus, welcher die Realität des All-
gemeinen leugnete (das Allgemeine sei nur ein Name oder eine Vor-
stellung — „Konzeptualismus“), wurde dieser Formalismus in der
Logik zu einem Subjektivismus.
C.
Der E m p i r i s m u s
Francis B a c o n (Baco von Verulam, 1561—1626) wendet sich
gegen den deduktiven Syllogismus des Aristoteles und begründet die
Lehre von der Induktion, wodurch er die Logik einerseits entschie-
den erweiterte, andererseits entgeisterte. Grundlage der Wissen-
schaft ist die äußere Er- / fahrung. Vom Einzelnen der Erfahrung
soll erst zum Allgemeinen aufgestiegen werden (Induktion). Eine