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ferischen Leistungen des Menschen. Alle großen Entdeckungen, Ein-

sichten und Erfindungen entspringen der Eingebung. Ebenso scharf

wie gegen die sensualistisdh-empiristische Verkennung des Denkens

wendet sich Spann gegen den Irrtum der mathematischen Logik,

Worte durch abstrakte Zeichen ersetzen und mit ihnen nach Art

der Mathematik arbeiten zu können. Er hält der mathematischen

Logik entgegen, daß es die Logik mit i n h a l t l i c h e n Denk-

zusammenhängen und nicht mit Größen, oder Quanten zu tun hat.

Er weist nach, daß die Annahme, Wissenschaft reiche nur so weit,

als mathematische Verfahren anwendbar seien, ebenso verfehlt sei,

wie der Versuch, R e l a t i o n zum Zentralbegriff der Logik zu

machen. Logik und Mathematik sind w e s e n s v e r s c h i e d e n e

Wissenschaften, Mathematik gründet auf Logik, nicht aber Logik auf

Mathematik. Daher kommt den Bestrebungen der mathematischen

Logiker nur in der mathematischen Verfahrenlehre, „namentlich

in der Axiomatik“

1

Bedeutung zu.

Das Gesamtgebiet der Logik gliedert Spann in die drei Haupt-

teile: G r u n d l e g u n g , L e h r e v o n B e g r i f f , U r t e i l

u n d S c h l u ß u n d d i e V e r f a h r e n l e h r e .

I. Grundlegung

In der Grundlegung werden das W e s e n d e s D e n k e n s , d a s

V e r h ä l t n i s v o n D e n k e n u n d S e i n u n d d i e l o g i -

s c h e n G r u n d p r i n z i p i e n eingehend untersucht und die

logische Grundlagenproblematik in den philosophischen Gesamt-

bereich eingefügt.

Denken erkennt Spann in Weiterführung der Geisteslehre Fichtes

als Vergegenständlichung, als Objektivierung des im Bewußtsein

Gegebenen. Die Eingebung bietet dem Bewußtsein Ganzheiten, Ge-

samtgegenstände dar. Das Denken gliedert diese Ganzheiten in ihre

Teile (Teilgegenstände). Die ontische Gliederung der dargebotenen

Ganzheiten bestimmt die l o g i s c h e O r d n u n g des Denkens

(die Uber-, Unter- und Nebenordnung). Die Eingebung gibt die

B e g r i f f s g r u n d l a g e n , die Denkakte erarbeiten die Be-

g r i f f e . Wahrnehmung und Vorstellung v e r m i t t e l n B e -

1

Siehe oben S. 20.