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griffe, lösen Begriffsbildung aus, aber bestimmen, setzen niemals

Begriffe. Begriffe sind keine Allgemeinvorstellungen, sind nie an-

schaulich.

Nicht die U n t e r s c h e i d u n g führt zur Begriffsbildung (wie

die formale Logik des 19. Jahrhunderts annahm), sondern die Ob-

jektivierung. Unterscheidung ist, wie Spann nachweist, ein sekun-

däres Geschehen im Prozeß der Begriffsbildung.

Den zentralen, den t r a g e n d e n Teil der Grundlegung der

Logik bildet Spanns Lehre des V e r h ä l t n i s s e s v o n D e n -

k e n u n d S e i n , und seine Theorie der E i n g e b u n g als der

unmittelbaren Rückverbindung des menschlichen Geistes mit der

intelligiblen Grundstruktur der Wirklichkeit. Auch die Sinnes-

wahrnehmung erkennt Spann als Rückverbindung des menschlichen

Bewußtseins mit dem I n n e r e n , m i t d e n i m m a t e r i e l l e n

W u r z e l n der Natur. In seiner Überzeugung, daß Sinneswahr-

nehmung eine ganzheitliche Synthese unter Mitwirkung des Den-

kens ist, trifft er sich mit den jüngsten Einsichten der Wahrneh-

mungspsychologie. Mit Recht weist er darauf hin, daß an das

eigentliche Rätsel der Sinneswahrnehmung, an die Frage, wie die

verschiedenen Sinneswahrnehmungen ein ganzheitliches Erlebnis der

Wirklichkeit ergeben und dieses dem Geist das Material der Natur-

erkenntnis bietet, die naturalistische Sinnespsychologie überhaupt

nicht herangekommen ist. Das Apriori des Geistes bestimmt Auf-

bau und Ordnung der menschlichen Wahrnehmung und unterschei-

det sie wesentlich vom tierischen Sinneserleben, das vor allem in-

stinktbestimmt ist.

Den Kampf der Phänomenologie für eine klare Trennung der

Logik von der Psychologie hält Spann für berechtigt, soweit er ein

Kampf gegen eine naturalistische Psychologie ist; der Gegensatz von

Logik und Psychologie aber verliert nach ihm seinen Sinn, wenn

Psychologie zur Lehre von der eigenständigen Ordnung der see-

lisch-geistigen Erscheinungen wird. Dann sind ihre Erkenntnisse

auch für die Logik von Bedeutung.

Die logischen Grundsätze von der I d e n t i t ä t , v o m z u v e r -

m e i d e n d e n W i d e r s p r u c h , v o m a u s g e s c h l o s s e -

n e n D r i t t e n u n d v o m z u r e i c h e n d e n G r u n d führt

Spann auf die ganzheitliche Ordnung des Denkens zurück, sie er-