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[202/203]

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Wirtschaft, ferner aber a l l e Güter verschiedener Wirtschaften,

insofern als diese durch Arbeitsteilung miteinander verbunden sind,

komplementär, das ist im Entsprechungsverhältnis.

Da auch die aktiven und passiven Mittel einander notwendig

entsprechen, gilt weiter der Satz: Gut und Arbeit stehen im

Entsprechungsverhältnis (sind komplementär). Dies müssen sie kraft

des Umstandes sein, daß beide nur Elemente in e i n e m

Verrichtungssystem sind.

Endlich sind noch s c h l u m m e r n d e (latente) und

w i r k l i c h e o d e r e n t f a l t e t e G ü t e r zu unterscheiden.

Schlummernd sind:

1.

alle Güter, die Ziele erreichen helfen k ö n n t e n , aber in ihrer

Eignung dafür noch nicht als solche erkannt sind oder aus anderen

Gründen nicht ausgenützt werden, z. B. alle noch ungenützten

Mineralienvorkommen (wofür heute ein lehrreiches Beispiel Ungarn ist

oder das phosphor- und schwefelhaltige Eisenerz Deutschlands vor

Erfindung des Thomasofens); zur wichtigsten Gruppe schlummernder

Güter gehören aber wohl die Begabungen und Fähigkeiten, die im

Einzelnen wie in ganzen Völkern schlum- / mern und die zu wirklichen

Gütern (Arbeitskräften, Kenntnissen) zu entwickeln die vornehmste

Aufgabe der Staatskunst ist. Schlummernd sind

2.

aber auch alle jene Güter, die, jetzt im Überfluß vorhanden, fast

den Grenznutzen Null haben, daher kaum bewußt „bewirtschaftet“

werden können, bei Veränderung der wirtschaftlichen Bedingungen

aber doch in das Verhältnis der Knappheit treten. So werden Wasser,

Licht und Luft in der Stadt zu wirtschaftlichen Gütern, zum mindesten

insofern sie gewissen Entsprechungsgütern, wie Wohnungen,

Arbeitsräumen, Spitälern bestimmter Lage höheren Wert verleihen;

aber auch auf dem Lande sind Grundstücke und Häuser mehr oder

weniger wert, je nachdem sie an der Sonnenseite liegen oder nicht,

mehr oder weniger feucht sind usw.; in derartigen Verbindungen

müssen somit Licht, Luft und Wasser stets wirtschaftliche Güter sein.

G e n a u g e s p r o c h e n , g i b t e s d a h e r s c h l e c h t h i n

f r e i e

G ü t e r

n i c h t ,

s o n d e r n

n u r

b e z i e h u n g s w e i s e , n u r l a t e n t f r e i e G ü t e r .

„Beziehungsweise“ frei heißt dabei, daß ein und dasselbe Mittel in

manchem Gebrauch „frei“, in manchem knapp sei. Frische Luft im

Walde ist frei für den Waldheger, der dort wohnt; sie ist knapp und nur

unter Opfern verfügbar dem Ausflügler, der ihretwegen hinwandert.

Äh li h i