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so ist damit die gelungene, die „fruchtbare“ Wirtschaft / schon
bestimmt: fruchtbar ist die Wirtschaft dann gewesen, wenn der „noch
mögliche Teil“ des gültigen Zieles jeweils erreicht wurde. Fruchtbar im
einzelnen ist daher alles das, was die Erlangung des Zieles fördert, was
„erfolgreich“ wirtschaften hilft. — Im besonderen ist es dann der
Begriff des Gutes, der mit dem der Produktivität aufs engste verknüpft
ist, denn „produzieren“ heißt vor allem „Güter“ hervorbringen.
Ähnlich steht es mit dem Begriff des Kapitals, da die mittelbare
Leistung, die im Kapital vorliegt, die Nutzung anderer Leistungen, das
heißt aber die Erhöhung der Fruchtbarkeit, in sich schließt;
desgleichen mit den Begriffen der Beständigkeit und des Fortschrittes
in der Wirtschaft.
Da das neuere Schrifttum den Begriff der Fruchtbarkeit sehr
stiefmütterlich behandelt hat und mehr von unklaren geschichtlichen
Erinnerungen beherrscht ist, als es weiß, ist eine kurze
lehrgeschichtliche Übersicht gerechtfertigt.
§ 29. Lehrgeschichtlicher Rückblick
Einen nur scheinbar sehr irrigen wirtschaftlichen Fruchtbarkeitsbegriff hat der
Merkantilismus ausgebildet. Für ihn war die gelderzeugende oder geldbeschaffende
Tätigkeit die fruchtbarste, daher ihm neben Edelmetallgewinnung besonders
Außenhandel und Ausfuhrgewerbe (zur aktiven, Geld hereinbringenden Gestaltung der
Handelsbilanz) im Vordergrunde standen — ein Lehrstück, das aber andererseits echt
volkswirtschaftlich dachte und auf guten Spuren wandelte, indem es die fruchtbaren
Voraussetzungen und Wirkungen der aktiven Handelsbilanz und der Geldvermehrung
ins Auge faßte. Kaufmann und Unternehmer standen für sie in der Fruchtbarkeit
jedenfalls im Vordergrund — ein Standpunkt, zu dem sich unsere heutige Lehrbuch-
Nationalökonomie noch immer nicht auf schwingen kann.
Die Physiokraten scheiden scharf zwischen schöpferisch-produktiver und
„unproduktiver“ Arbeit. Schöpferisch-produktiv war ihnen nur die Urerzeugung:
Gewerbe, Handel, Güterbeförderung erschienen ihnen nur umformend oder
ortsverändernd, denn sie fügen den Gütern ja „nichts Neues“ hinzu. Schöpferisch,
Reinertrag liefernd erschien nur jene Arbeit, die neue Stoffe zutage fördert. Das kann
nur mit Hilfe der Natur geschehen; der Landwirt erntet das zehnfache Korn, der
Forstwirt das aus Samenkörnern entstandene Holz usw. Und diese Erzeugnisse, diese
Erstlinge, sind dann der eigentliche „Motor“ der volkswirtschaftlichen Maschine, der
erste Anstoß im gesamten Güterkreislauf. Das bloß umformende Gewerbe schafft
demgemäß noch keine Reinerträge; es setzt den Gütern nur jenen Wert zu, welcher dem
Lebensunterhalt der Arbeiter während der Dauer der Arbeit entspricht; also keinen
„neuen“ Wert, denn was die Volkswirtschaft auf der einen Seite durch Werterhöhung
gewinnt, wird ihr durch