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Worauf es nun zur Schlichtung dieser Verworrenheit ankommt, ist: a u c h h i e r
u n s e r e n W i r t s c h a f t s b e g r i f f f e s t z u h a l t e n u n d d e n
l e i s t u n g s m ä ß i g e n s t a t t d e s t e c h n o l o g i s c h e n u n d
w e r t r e c h n u n g s m ä ß i g e n
G e s i c h t s p u n k t e s
d u r c h z u f ü h r e n . Es gilt, die Leistung des Mittels für die Zielerreichung, die
„Gütigkeit“ der Leistung für diese Zielerreichung, zu erkennen — nicht an der
technologischen Bewirkungsweise, an dem physikalischen Wie (Stofflichkeit oder
Immaterialität der Arbeitsfrüchte), nicht an der Frage der Tauschwerterhöhung kleben
zu bleiben. Es ist nur eine andere Form der alten gemeinsamen Grundanschauungen über
wirtschaftliche Fruchtbarkeit von Adam Müller bis List, wenn ich im Nachfolgenden die
wirtschaftliche Fruchtbarkeit als a l l g e m e i n e E r f o l g s k a t e g o r i e der
Wirtschaft darstellen möchte, als Kategorie der Bewährung der Mittel bei aller Art von
Zielerreichung. Es ist gleichsam das Leistsame schlechthin eines Wirtschaftsmittels, das
seine Bewährung finden muß, das die Fruchtbarkeit des Wirtschaftsmittels begründet.
„Fruchtbarkeit“, „Produktivität“ ist daher ihrem Wesen nach nichts als reine
Leistsamkeit, Verrichtsamkeit des Mittels.
§ 30. Die Fruchtbarkeit als allgemeine Erfolgskategorie
des Wirtschaftens
Weder das technische Gelingen der Werkerzeugung (die bloß
„technische Produktivität“, wie Philippovich und andere sie richtig
nannten) noch die Tauschwerterhöhung, welche zunächst nur ein
privates Gelingen in der monogenetischen Marktrechnung bedeutet,
kann den / Begriff der wirtschaftlichen Fruchtbarkeit bestimmen.
Welche Momente können allein diesen Begriff bestimmen? Nur das
k a n n w i r t s c h a f t l i c h f r u c h t b a r s e i n , w a s i n
a l l e n
l e i s t e n d e n
B e s t i m m u n g s s t ü c k e n
z u r
Z i e l e r r e i c h u n g f ü h r t , was allen leistenden Bestandteilen
Genüge tut, ganz allgemein: was die formalen Bedingungen der
Zielerreichung erfüllt. Der Begriff der wirtschaftlichen Fruchtbarkeit
kann daher kein einfacher Begriff sein, als der er bisher behandelt wird,
sondern muß notwendig mehrere Elemente enthalten. Fruchtbarkeit
liegt in der Leistsamkeit a l l e r Bestandstücke beschlossen, ist
a l l g e m e i n e E r f o l g s k a t e g o r i e .
Welche jene leistenden Bestandstücke sind, die an der
Zielerreichung teilhaben, das festzustellen kann nach unserer
bisherigen Untersuchung nicht mehr schwerfallen: Es sind die Elemente
der Ausgliederungsordnung. Und zwar: Teilganze und Stufenbau; die
Leistungselemente (Handlung und Gut); die Leistungsarten; das Gefüge
(Entsprechung) und das Leben (Periodizität); die Entsprechung höherer
Ordnung nach Stufe und Teilinhalt. Neben die Lei-